Kein gutes Zeugnis stellt der Verein Fahrgast Kärnten den Klagenfurter Stadtwerken aus: Mit dem Fahrplanwechsel, der am Montag in Kraft getreten ist, gibt’s für Fahrgäste der städtischen Busse zwar zwei neue Verbindungen, doch müssen die Kunden auch einige Nachteile hinnehmen - wie etwa zu lange Takt-Abstände. Bei einigen Linien gebe es sogar Verschlechterungen, heißt es.
Montag startete die neue Verbindung hinaus zum Lakesidepark. Die Linien 60, 81 und die Abendlinie 90 bedienen die neue Anbindung, die Haltestelle soll schon bald fertiggestellt sein. „Es wurde hier ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt geschaffen“, so Bürgermeister Christian Scheider. Neben einer neuen Busanbindung seien hier auch Stationen für das Ausleihen von E-Autos sowie E-Bikes geplant.
„Prinzipiell ist die Einführung von neuen Verbindungen im Stadtverkehr gut. Aber für einen so wichtigen Verkehrsknotenpunkt wie beim Lakesidepark ist ein 30-Minuten-Takt nur ein sehr mäßiges Angebot“, meint David Lackner vom Verein Fahrgast Kärnten.
Kritik an neuer Linie
Kritik vom Mobilitätsverein gibt es auch an der neuen Linie 70 zum Diakonie-Projekt nach „HiHarbach“. Die Schaffung der Verbindung habe, so Lackner, im Stadtteil Welzenegg zu Verschlechterungen geführt. Denn für die Anbindung sei ein Bus aus der Linie 60 entfernt worden. Lackner: „Dadurch fährt der Bus hier nur noch alle 30 Minuten statt wie bisher im 15-Minuten-Takt.“ Hinzu komme, dass der Bus nach Harbach ebenfalls nur im 30-Minuten-Takt und auf sehr verwundenen Wegen fahre.
Die Einführung von neuen Linien ist prinzipiell positiv. In Klagenfurt ist die Ausführung aber leider missglückt.
David Lackner, Verein Fahrgast Kärnten
Ausdünnungen im Netz entdeckt
Im Rahmen des Fahrplanwechsels haben die Mitglieder von Fahrgast Kärnten aber noch weitere Ausdünnungen im städtischen Stadtverkehr entdeckt: Eine betrifft den Stadtteil Feschnig. Wegen einer Baustelle würden nun zwei Haltestellen nur noch alle 30 Minuten angefahren.
Verbindung nach Krumpendorf schlecht
Nach Krumpendorf müssen die Fahrgäste sogar einen Wegfall von zwei Verbindungen hinnehmen. Wochentags wurden die beiden Fahrten am Vormittag aus dem Fahrplan gestrichen.
Die Stadt sollte sich außerdem um weitere Finanzierungsmöglichkeiten seitens des Landes sowie des Bundes bemühen.
David Lackner, Verein Fahrgast Kärnten
Beim Takt nachbessern
Der Verein Fahrgast hofft nun, dass hinaus zum Lakesidepark beim Takt nachgebessert wird. „Es wäre wünschenswert, wenn bis zum Schulstart im neuen Jahr der 10-Minuten-Takt sowie alle Begleitmaßnahmen umgesetzt werden könnten“, meint Lackner. Denn gerade für Berufstätige sei ein kurzer Abstand zwischen den Bussen ein wichtiges Argument, um vom Auto auf den Bus umzusteigen.
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