Über die Jahre werden immer wieder bekannte Werke neu interpretiert. Manche Interpretationen finden Anklang, manche werden wieder unter den Tisch gekehrt. Auch bei den Salzburger Festspielen 2022 ist das der Fall: Vor allem die Opern sind davon „betroffen“. Der deutsche Regisseur Christoph Loy wagt sich an die nur selten als Gesamtwerk aufgeführte Oper Giacomo Puccinis „Il trittico“, die 1918 in New York uraufgeführt wurde. 1973, damals unter Herbert von Karajan, war es ein Auftragswerk der Festspiele. Sopranistin Asmik Grigorian, 2018 als „Salome“, verkörpert dabei in allen drei Einaktern die weibliche Hauptrolle.
2022 soll es aber auch die Möglichkeit für Verbesserungen geben. So studiert die iranische Regisseurin Shirin Neshat die „Aida“ von Giuseppe Verdi neu ein. Mit der äthiopischen Königstochter Oper feierte sie 2017 ihr Debüt. „Ich glaube, dass man Produktionen, die vielleicht noch nicht das erfüllt haben, was wir und die beteiligten Künstler uns vorgenommen haben, eine zweite Chance geben muss“ , sagt Intendant Markus Hinterhäuser. Er betont, dass es sich nicht um eine Wiederaufnahme handle.
Auch Mozarts „Zauberflöte“ (zuletzt 2018) bekommt eine neue Möglichkeit zur Entfaltung. Mozarts Oper dürfte Dantes „Göttlicher Komödie“, die der Leitfaden der Festspiele 2022 ist, am nächsten sein.
Ewelina Marciniak, eine aufstrebende polnische Regisseurin, stellt „Iphigenia“, die von ihrem Vater Agamemnon geopferte junge Frau, anders dar als noch Euripides oder Goethe. Iphigenias eigene Vorstellungen, ihre Wünsche und Ängste sollen dabei im Vordergrund stehen.
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