Relikt aus der Eiszeit

Nördliches Riesenauge erstmals im Ländle gesichtet

Wissenschaft
10.12.2021 17:04

Ein überraschender Fund ist Forschern bei einem Spinnentier-Insekten-Camp der Österreichischen Entomologischen Gesellschaft und inatura, dem naturgeschichtlichen Museum der Stadt Dornbirn, im Kleinwalsertal gelungen. In schwer zugänglichen Felswänden des Hohen Ifen entdeckten sie erstmals im Ländle Exemplare des Nördlichen Riesenauges, einem der spektakulärsten Weberknechte der Welt.

Die Entdeckung der Spinnentierart gelang bei Inventarisierungsarbeiten für die Erstellung der Roten Liste gefährdeter Weberknechte Vorarlbergs im Auftrag des inatura. Das Nördliche Riesenauge ist ein Relikt aus der Eiszeit, das gut getarnt in Steilwänden lebt und geringen Populationsdichten mit Tricks wie Jungfernzeugung trotzt.

Christian Komposch vom Ökoteam Graz konnte es kaum glauben, als er die Weberknecht-Art sichtete. „Es war eine riesengroße Überraschung, als wir am Fuß der Felswände (Bild unten) gestanden sind und das Nördliche Riesenauge entdeckt haben“, erklärte er gegenüber dem ORF Vorarlberg. Der nächste Fund sei mehr als 100 Kilometer weg von Vorarlberg.

Im Gegensatz zu Spinnen, die bis zu acht Augen besitzen, begnügt sich das Nördliche Riesenauge mit zwei Augen. Die sind allerdings im Vergleich zum restlichen Körper, der nicht größer ist als ein Sonnenblumenkern, gigantisch. Die acht sehr langen Beine machen die Weberknecht-Art zu einem beinahe handtellergroßen Kletterkünstler.

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