„Brauchen Tourismus“

Corona-Lockdown: Aufschrei des Tiroler Großhandels

Tirol
07.12.2021 14:00

Sie wurden von Wien lange vergessen: die Tiroler Großhändler. Die meisten von ihnen können ohne Tourismus nicht überleben, wie sie am Montag in einer Pressekonferenz verdeutlichten.

Aufsperren, aufsperren, aufsperren! Das wünschen sich nicht nur die meisten Tirolerinnen und Tiroler, sondern vor allem auch der Handel, die Gastronomie und Hotellerie. Es gibt nicht wenige Betriebe im Land, die mittlerweile seit 22 Monaten zum Nichtstun verdammt sind. Vor allem in der Gastronomie. Erst in der Vorwoche gab es einen Aufschrei der Tiroler Wirte - die „Krone“ berichtete.

„Wir scheinen zumindest von unserem Tiroler Landeshauptmann gehört worden zu sein - er hat die Lage erkannt“, sieht Alois Rainer, WK-Sprecher der Tiroler Wirte, einen ersten Hoffnungsschimmer. In der sonntägigen Pressestunde sprach sich LH Günther Platter ebenfalls dafür aus, alle Sparten für Geimpfte und Genesene (2G) zu öffnen. „Wir lassen uns nicht auseinander dividieren“, gab Rainer vergangene Woche als Devise aus. Sprich, alle sollen am 12. bzw. 13. Dezember aufsperren dürfen. Dem schlossen sich am Montag auch die Tiroler Großhändler an.

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In Wien hat man uns lange vergessen. Deswegen, weil der Großhandel im Osten ganz andere Voraussetzungen hat als im Westen.

Patrizia Niederwieser, Sprecherin der Großhändler in Tirol

300 Betriebe mit insgesamt 5000 Mitarbeitern in Tirol
„Im Gegensatz zum Osten leben die meisten unserer Lebensmittel-Zulieferer in Tirol vom Tourismus. Ist die Gastro zu, dann stehen auch wir“, fügt sie an. In Tirol geht es um 300 Betriebe mit 5000 Mitarbeitern und zwei Milliarden Euro Umsatz. Neben den „Großen“ wie Wedl, Grissemann und Co. fallen laut Sparten-GF Simon Franzoi auch die Bäcker, Metzger und Konditoren in diesen Bereich. Die beliefern die Tourismusbetriebe ja ebenfalls.

„Wir haben lange keine Corona-Hilfe bekommen“
Laut Niederwieser haben die Großhändler im ersten Jahr der Pandemie finanziell durch die Finger geschaut: „Die Wiener haben uns gleich gesetzt mit dem Lebensmittelhandel – und der hat ja floriert. Sie haben aber übersehen, dass wir im Westen ohne Tourismus einen Totalausfall haben. Daher haben wir lange keine Corona-Hilfen bekommen.“ Nachteile habe man auch bei der Kurzarbeit: Die Großhändler können diese zwar beantragen, doch das AMS kann mitentscheiden, ob diese für einen Betrieb überhaupt gewährt wird.

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