Margarete Schramböck, Tirols Beitrag in der Bundesregierung, war angeblich schon wieder einmal „weg“. Laut Gerüchten trugen mehrere glückliche Umstände dazu bei, dass sie bleibt.
Wenn, wie diese Woche passiert, politisch plötzlich Großfeuer am Dach ist, weil ein Ex-Kanzler, den manche als „Wunderwuzzi“ bezeichneten, seinen kompletten Rückzug von der politischen Bühne bekannt gibt, lautet das oberste Prinzip: „Rasche Handlungsfähigkeit und damit Stabilität signalisieren!“ Denn nichts ist schlimmer, als wenn ein Posten, sei es jener des Kanzlers, eines Ministers oder auch einer Landesrätin, nicht umgehend nachbesetzt werden kann. Schließlich gehört „Posten besetzen“ zum Basishandwerk eines jeden Politikers, so wie die Kelle zum Maurer.
Grüne fanden Nachfolger
Die Grünen haben in dieser Situation bekanntlich Wolfgang Mückstein aus dem Hut gezaubert, nachdem Rudolf Anschober das Amt des Gesundheitsministers alles andere als gesundheitlich gut getan hat. Heute weiß man, dass die Personaldecke bei den Grünen nicht die allerdickste zu sein scheint. Vor wesentlich schwierigeren Herausforderungen stehen da aber die Türkisen bzw. jetzt wieder mehr Schwarzen. Dort gilt immer noch das uralte ÖVP-Prinzip, beim Posten besetzen möglichst kein Bundesland vor den Kopf zu stoßen.
Aktuell musste die ÖVP somit fünf Landeshauptmänner sowie eine Landeshauptfrau befrieden. Die zusätzliche Krux dabei ist aber, dass natürlich auch die einzelnen Bünde im Auge zu behalten sind, nicht „verstört“ werden dürfen. Dadurch soll es in der Vergangenheit vorgekommen sein, dass nicht der oder die Beste zum Zug kam, sondern jener Kandidat, der dem gesuchten Profil am besten entsprach. Beispielsweise aus dem Bundesland A und dem VP-Bund B mit Wohnort im Bezirk C, nur weiblich und vielleicht auch mit passendem Sternzeichen – dann schlug das Pendel dorthin aus.
Wackelkandidatin im Amt
Auch die Tirol „zugeordnete“ Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck galt - einmal mehr - als „extreme Wackelkandidatin“, ihr Stand im Regierungsteam ist nicht erst seit ihrem „Bauchfleck“ mit dem „Kaufhaus Österreich“ ein schwerer. Der schiefe Turm von Pisa soll im Vergleich zu ihr Stabilität pur sein. Sie schien angeblich schon fix weg, jedoch halten sich Gerüchte, dass die Landespartei bzw. LH Günther Platter am falschen Fuß erwischt wurde und keinen Kandidaten zur Hand hatte.
Angeblich wollte Platter aber Helmut Tomac, Generalsekretär im Innenministerium und enger Vertrauter, als Innenminister positionieren und Schramböck dafür „opfern“. Er hatte aber die Rechnung ohne Niederösterreich und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gemacht, die darauf pochte, dass Niederösterreich – was nahezu schon traditionell ist – den Innenminister stellt. Somit stabilisierte sich Wackelkandidatin Schramböck ohne eigenes Zutun. Denn es gilt in der ÖVP nach wie vor das Motto: „Bevor ein anderes Bundesland einen weiteren Minister stellt, behaaren wir auf unseren Kandidaten aus Tirol.“ Auch wenn das nicht die optimale Lösung ist. Da fährt nun einmal der berühmte ÖVP-Zug drüber.
Übrigens: Die Farbe Türkis ergibt sich durch das Zusammenmixen von Blau und Grün. Dass man deshalb wieder mehr zu Schwarz tendiert, ist aber ebenfalls auch nur ein böses Gerücht.
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