Falsche Abrechnungen

Mitarbeiter-Aufstand in der Wiener Secession

Politik & Wirtschaft
19.11.2021 11:00

Die Secession ist ein ehrwürdiges Museum in Wien. Umso schlimmer ist der Vorwurf, den Mitarbeiter nun erheben.

Die Wiener Secession, eines der bekanntesten Museen des Landes, soll trotz guter Besucherzahlen, staatlicher Förderungen und einer beachtlichen Zahl an Unterstützern ihren Mitarbeitern eine gerechte Entlohnung vorenthalten. Generell soll man es dort mit dem Arbeitsrecht nicht so genau nehmen. Das unterstellt zumindest ein Teil der Angestellten, die von der Gewerkschaft WAS vertreten werden. „Grobe Missstände gibt es vor allem bei den geringfügig Angestellten, die an der Kassa sowie als Aufsichtsperson arbeiten“, sagt ein für die Rechtsunterstützung Verantwortlicher der Gewerkschaft im Gespräch mit der „Krone“.

Zu viele Stunden, zu wenig Gehalt
Die konkreten Vorwürfe: Die Mitarbeiter sollen - obwohl nur geringfügig angestellt - bis zu 70 Stunden pro Woche arbeiten. „Da die Kurzarbeit für diese Beschäftigten während der Lockdowns nicht möglich war, bekamen sie danach eine Dienstanordnung, wonach sie diese Zeit nacharbeiten müssen. Das ist aber illegal“, so der WAS-Mitarbeiter. Dies mache bei manchen nun die hohe Stundenanzahl aus - bei einem Lohn von 440 Euro im Monat.

Außerdem seien Sonderzahlungen nicht korrekt abgerechnet worden, Überstunden verschwanden. Durch den chronischen Mitarbeitermangel stehe auch Rufbereitschaft an der Tagesordnung. Kranke Angestellte seien mitunter sogar selbst dafür verantwortlich, eine Vertretung zu suchen, um überhaupt daheimbleiben zu dürfen.

Protestkundgebung
Vor sechs Wochen startete die WAS die erste Verhandlungsrunde mit der Geschäftsführung. Auch eine zweite blieb bislang ergebnislos. Daher findet am Freitag um 18.30 Uhr eine Protestkundgebung vor der Secession statt.

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Ich bedaure diese Eskalation sehr.

Geschäftsführerin Annette Südbeck

Geschäftsführung weist Vorwürfe zurück
Die Geschäftsführung weist die Vorwürfe, der Lockdown müsse eingearbeitet werden, zurück. Aber: „Ich bedaure diese Eskalation sehr. Ja, es sind uns leider bei der Personalverrechnung im Zuge der Pandemie Fehler unterlaufen. Dafür übernehme ich die Verantwortung und habe zugesichert, allfällige Fehlbeträge nachzuzahlen“, so Geschäftsführerin Annette Südbeck.

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