Montag Bauausschuss

Causa Leiner: „Projekte mit aller Gewalt umsetzen“

Politik & Wirtschaft
08.11.2021 06:30

In der Causa Leiner tritt am Montag wieder der Bauausschuss zusammen - es geht um das Servitut und den Dachgarten für alle.

Wir holen uns die Stadt zurück – so heißt das Buch von Florian Schmidt, dem deutschen Bezirksstadtrat für Planen und Bauen, den wir gemeinsam mit dem Wiener Bezirksvorsteher für Neubau, Markus Reiter, zum Gespräch getroffen haben. Schmidt hat selbst so seine Erfahrungen mit Signa gemacht. „Die Arbeitshaltung ist sehr energisch, mit aller Gewalt wollen sie ihre Projekte durchsetzen“, erklärt er. „Da muss man dagegenhalten und hart bleiben. Mit ruhiger Hand verhandeln oder auch manchmal die Verhandlungen abbrechen.“

Und weiter: „Ich habe mit Signa bei ganz vielen Projekten in Berlin zu tun. Sie bauen viele Hochhäuser, bauen Kaufhäuser um. Ähnlich wie in Wien, dass man etwas umbaut, was schon vorher da war. Aber oft fordern sie dann zu viel, und da sage ich: ,Nein, darüber reden wir noch.‘“ Auf die Frage, ob er tatsächlich den Kontakt zu Signa abgebrochen hat, sagt er: „Das ist ein Schmarrn, ich bin erreichbar, aber ich komme dem Wunsch, die Baumasse zu erhöhen, nicht nach, da gibt es nichts zu besprechen, aber wer mich anrufen will, soll mich anrufen.“

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Die Arbeitshaltung ist sehr energisch, mit aller Gewalt wollen sie ihre Projekte durchsetzen.

Florian Schmidt

Auch Reiter bleibt dabei: „Der Herr Benko bekommt keine Ausnahme, er bekommt das, was seit 150 Jahren an Bauvolumen für ein Warenhaus vorgesehen ist. Transparenz braucht es und keine heimlichen Absprachen“, so der Bezirksvorsteher. „Und für die Bevölkerung muss auch etwas rausschauen, da war die Dachterrasse ein wichtiger Punkt, und das auch nicht als Rangiermasse für weitere Verkäufe zu machen.“ Um das Servitut, in dem das verankert ist, geht es am Montag auch Bauausschuss des Bezirks.

Was in Wien funktioniert und was leider nicht
Wie wird, abgesehen von der Causa Leiner, bei der sogar die Staatsanwaltschaft ermittelt, Wien als Wohnort gesehen? Der Deutsche Schmidt weiter: „Wir blicken bewundernd nach Wien, wo der Bestand an Gemeindebauten kontinuierlich aufgebaut wurde. In Berlin haben wir eine Not bei privaten Eigentümern.“ Aber auch das wird erzählt: „In Wien fällt mir auf, dass außerhalb des geschützten Wohnens die Angst vor Mietpreiserhöhungen sehr hoch ist.“

 Kronen Zeitung
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