„Krone“-Kommentar

Bald noch mehr Grenzmauern

Kolumnen
05.11.2021 06:00

1989 fiel der Eiserne Vorhang, der das Sowjetimperium von der freien Welt getrennt hatte. 1995 fielen die Grenzen im Schengenraum. Offene Grenzen: Das wurde als neue Stufe der Zivilisation gefeiert.

Nun der Rückfall - aus Not: Neue Grenzhindernisse werden hochgezogen vom Baltikum bis nach Anatolien oder Mexiko. Migrationsdruck (als Waffe!) bring die Rückkehr von Stacheldraht und Mauern. Noch viele mehr werden notwendig werden.

Europa wehrt sich, igelt sich ein. So ähnlich muss die Gefühlslage in alten Zeiten hinter den festen Mauern von Burgen gewesen sein. Doch die Mauern waren brüchig, und auch jetzt lässt einen das Gefühl nicht los, dass die neuen Eisernen Vorhänge nicht die wirkliche Lösung darstellen (können).

Jeder kennt seit Jahren die Ursachen: Kriege, Unterentwicklung, Überbevölkerung. Außer China mit seiner 30-Jahre-Einkindpolitik bekämpft die internationale Gemeinschaft nur die Symptome, nicht die Krankheit selbst.

Die Lage ist schlimm genug. Sie wird aber noch übertroffen werden, was durch den Klimawandel an Chaos auf dem Globus bevorsteht; etwa, wenn die Nahrungsmittel knapp (und teuer) werden.

Erfindergeist hat bisher beigetragen, Wohlstandsinseln auf der nördlichen Halbkugel aufrecht zu erhalten. Gegen die Selbstzerstörung des Planeten helfen keine Genieblitze mehr, es sei denn, es geschieht das Wunder des allgemeinen Umdenkens.

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