Kollege vor Gericht

Pflegerinnen heimlich beim Umkleiden gefilmt

Kärnten
29.10.2021 10:05

Ein 41-Jähriger hatte gut drei Jahre lang zehn Kolleginnen in der Umkleidekabine in einem Mölltaler Pflegeheim gefilmt. Das Bezirksgericht Spittal hat nun ein Urteil gefällt: Geldstrafe in Höhe von 4750 Euro und zusätzliche 3000 Euro Schmerzengeld!

Der Diplomkrankenpfleger aus Oberkärnten hatte über einen Zeitraum von drei Jahren seine Arbeitskolleginnen mit versteckten Kameras in den Umkleidekabinen gefilmt. Dafür stand der 41-Jährige am Donnerstag vor Gericht.

Kamera fiel aus Halterung
Dieser Eingriff in die Privatsphäre flog nur dadurch auf, weil eine der drei Mini-Kameras in den Umkleiden aus ihrer Halterung gefallen war. Auf der Speicherkarte war der 41-Jährige dann beim Positionieren der Geräte zu sehen. Seit Bekanntwerden der heimlichen Videoaufnahmen im Mai 2021 ist er vom Dienst freigestellt gewesen.

Vor Gericht
Die Aufnahmen hat der Angeklagte laut eigener Aussage nie jemandem weitergegeben, weil er befürchtete, dass ihn jemand verraten würde. Die zehn Betroffenen schilderten ebenfalls ihre Sicht auf die heimlichen Videoaufnahmen: sie fühlen sich gedemütigt, ausgenutzt und sind geschockt. Über Jahre hatten sie mit dem Angeklagten zusammengearbeitet - es bestand ein Vertrauensverhältnis. Entschuldigen konnte der 41-Jährige sich bisher noch nicht - als Grund dafür nannte der Familienvater seine Depressionen.

Das Urteil
Erst seit Jänner diesen Jahres gelten solche Aufnahmen als strafbar. Deshalb waren auch nur die Videodateien Teil des Gerichtsprozesses, die in diesem Zeitraum angefertigt wurden. Richter Mario Zuzek verurteilte den Mann zu einer Geldstrafe in Höhe von 4750 Euro. Außerdem muss er noch 3000 Euro Teilschmerzengeld an seine Arbeitskolleginnen zahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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