Willi bei Klima-Demo

Für Aufmerksamkeit: Demonstrieren statt regieren

Tirol
25.10.2021 08:49

Politiker lassen sich schon was einfallen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Der eine marschiert bei der Klima-Demo mit, der andere nimmt es im Parlament mit der Disziplin und Wahl der Schimpfwörter nicht allzu streng.

Wenn man inhaltlich schon nicht durchdringt bzw. rüberkommt, muss man sich eben etwas einfallen lassen. Entweder um abzulenken oder um aufzufallen. Aufgefallen ist kürzlich Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi, aber nicht, weil er ein Problem - von denen es ja zur Genüge in der Landeshauptstadt gibt - gelöst hat, sondern indem er bei der Demonstration „Fridays for Future“ sichtlich bestens gelaunt (siehe Bild) mitmarschierte.

Dass Politiker eigentlich nicht auf der Straße demonstrieren sollten, sondern deshalb in eine Machtposition gewählt sind, um diese sinnvoll für das Volk zu nützen und Probleme zu lösen, scheint sich bei den Grünen bzw. bis zu Willi noch nicht durchgesprochen zu haben.

Handlungsunfähigkeit signalisieren
Aber Willi ist keine Ausnahme. Auch dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau fiel nichts Besseres ein, als bei der Klima-Demo „für den Planeten, die Kinder und deren Zukunft“ mitzulaufen und das der Welt voller Stolz zu verkünden. Kanada gehört zu den G7-Staaten, er als Premier ist einer der mächtigsten Politiker der Welt, da ist der Grüne Willi freilich ein politisches Würstel dagegen. Generell sollten Politiker nicht bei Demos mitlaufen und damit ihre Handlungsunfähigkeit signalisieren, sondern diese als Auftrag zur Lösung von Problemen verstehen.

„Setzt eure Scheiß-FFP2-Masken auf“
Gerne auffällig wird auch der junge Zillertaler Politiker, sprich Bundesrat Christoph Steiner. Der 32-Jährige ist dafür bekannt, sich kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Das tat er auch kürzlich nicht, als er zu seinen Kolleginnen und Kollegen im Zuge der 3G-Regel-Debatte im Bundesrat sagte: „Sind das unsere Arbeitsplätze hier und heute, wo wir auf fünf Zentimeter Entfernung sitzen? Wenn ja, dann geht vorbildlich voran und setzt eure Scheiß-FFP2-Masken auf, weil ihr verordnet das gerade für die arbeitende Bevölkerung da draußen.“ Sprach’s und erntete umgehend einen Ordnungsruf des Vorsitzenden. Den nahm Steiner gelassen zur Kenntnis mit dem Zusatz: „Danke, Herr Präsident, aber ich glaube, ich habe mit diesem Wortlaut sehr vielen Österreichern aus der Seele gesprochen.“

Dass sich FPÖ und alle anderen Parteien bei der Corona-Thematik nicht grün sind, ist längst bekannt. Bei diesem Zwist wird aber gerne einmal über das Ziel hinaus geschossen und es werden – etwas überzogen – Rücktrittsaufforderungen laut. So wie jüngst von Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger, der an die Adresse von LH Günther Platter (ÖVP) meinte: „Es reicht! Platter soll endlich seine Politik der Diskriminierung gegenüber Ungeimpften unverzüglich einstellen oder den Hut nehmen.“ Wer LH Platter kennt, weiß, dass ihn diese Aufforderung nicht einmal einen Huster kostet.

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