26.09.2021 14:28 |

Testesser begeistert

Forscher servieren Laser-Hendl aus dem 3D-Drucker

Forscher der US-amerikanischen Columbia University in New York haben den wohl ersten 3D-Drucker für Nahrung präsentiert, der „ausgedruckte“ Lebensmittel sogleich zubereitet. Demonstriert wurde die Maschine mit Hühnerfleisch: Zuvor püriertes Hendl wird vom „digitalen persönlichen Koch“ der Wissenschaftler zuerst in Form gedruckt und anschließend mithilfe von Laserstrahlen gegart.

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Grundsätzlich könnte der 3D-Drucker auch mit anderen Basisstoffen gefüllt werden, für einen Fachartikel im Wissenschaftsjournal „Nature“ griffen die Forscher aber zunächst einmal zu Hühnerfleisch. Die sehr fein faschierte Hühnerbasis wurde von dem Nahrungsdrucker in drei Millimeter dünne Scheiben geformt, diese wurden im Anschluss mit drei Lasern gegart.

Beim Garvorgang setzten die Forscher einerseits auf einen blauen Laser, der das Fleisch gart, andererseits auf zwei Infrarot-Laser, die dem Hendlstück die gewünschten Röstaromen verleihen und es bräunen.

Laser-Zubereitung macht Fleisch besonders saftig
Interessanterweise birgt die Zubereitung mittels Laser laut den Forschern Vorteile gegenüber dem konventionellen Braten oder Grillen: Das Fleisch schrumpfe um 50 Prozent weniger zusammen als bei etablierten Methoden, bleibe also saftiger. Der Geschmack entspreche unterdessen dem, was man sich von einem Grillhendl erwarte.

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Unsere beiden Testesser haben das mit dem Laser zubereitete Fleisch konventionellen Proben vorgezogen.

Jonathan Blutinger, Columbia Engineering

Die Testesser zeigten sich begeistert. „Unsere beiden Testesser haben das mit dem Laser zubereitete Fleisch konventionellen Proben vorgezogen. Das zeigt, wie vielversprechend diese aufstrebende Technologie ist“, sagt Jonathan Blutinger, einer der Schöpfer der Maschine. Praktischerweise könne man mit dem Laser sogar in Plastik verschweißtes Hühnerfleisch garen, ohne es auspacken zu müssen.

Geht es nach den Forschern, könnte ihr „digitaler persönlicher Koch“ die Nahrungszubereitung revolutionieren: Konsumenten könnten Basispasten kaufen und daheim dann nach Wunsch ihr Lieblingsessen „drucken“ und zubereiten. Dafür fehle allerdings noch die Betriebssoftware: Man brauche hoch entwickelte Tools, die auch Menschen ohne Programmierkenntnissen die Möglichkeit geben, die Nahrung herzustellen, die sie möchten. Für solche Software entwickelte Kochrezepte könnte man dann auch online teilen.

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