Impfplicht

Impfung als Standardrepertoire im Amateurtheater

Salzburg
26.09.2021 14:30
Die heimischen Amateurtheater setzen nach der entbehrungsreichen Corona-Zwangspause auf strenge Regeln für ihre Darsteller und Mitwirkenden. Ohne Impfung soll – zumindest an vielen Orten – keiner mehr auf der Bühne stehen. Zufrieden sind damit nicht alle, wie am Beispiel der Plainburger Theaterwerkstatt klar wird.

Sabine Schmidhammer ist enttäuscht. Seit über 30 Jahren engagiert sich die Großgmainerin ehrenamtlich im Amateurtheater. Groß war bei ihr in den vergangenen Monaten die Vorfreude auf die Schauspielerei. Doch seit der Generalversammlung im September ist klar: Schmidhammer wird länger pausieren müssen, als viele ihrer Schauspielkollegen. Denn: Bei der nächsten Produktion der Plainburger Theaterwerkstatt werden nur geimpfte oder genesene Darsteller auf der Bühne stehen.

Sie ärgert sich: „Ich verstehe nicht, warum ich nicht mitspielen darf, nur weil ich nicht geimpft bin. Überall sonst kann ich mich auch freitesten!“ Obmann Franz Hölzl, der den seit 1983 bestehenden Verein leitet, verteidigt die strengen Spielregeln. „Wir als Amateurtheater stehen vor einer wirtschaftlich herausfordernden Zeit. Eine Zweitbesetzung gibt es bei uns nicht – wenn jemand ausfällt, ist die Produktion gelaufen“, rechtfertigt sich Hölzl.

Rückendeckung bekommt er vom Verband der Salzburger Amateurtheater. Veronika Pernthaner vertritt die rund 100 Schauspielvereine im Salzburger Land. Sie sagt: „Die Theaterleiter tragen eine ungeheure Verantwortung. Nicht nur für die Sicherheit der Schauspieler, sondern vor allem auch die der Besucher.“

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Die Theaterleiter tragen eine ungeheure Verantwortung. Nicht nur für die Sicherheit der Schauspieler, sondern vor allem auch die der Besucher.

Veronika Pernthaner, Geschäftsführerin Salzburger Amateurtheaterverband

Ein sicherer Proben- und Spielbetrieb sei momentan einfach nur mit geimpften Mitwirkenden zu realisieren. Die Spielstätten der Theatergruppen seien oft sehr kompakt und die Schauspieler stünden sehr nahe am Publikum. Daher wäre das Risiko einer Ansteckung dort besonders groß. „Wir haben uns gefragt, was unser Beitrag dazu sein kann, dass wir spielen dürfen und haben uns deshalb zu dieser Empfehlung entschlossen“, so Pernthaner, die dem Abtenauer Theater vorsteht.

Die Verantwortung liegt letztlich bei Theaterleitern, wie Franz Hölzl. Ihm ist wichtig klarzustellen, dass „wir niemanden vom Vereinsleben ausschließen“, aber „momentan wäre es zu riskant, Ungeimpfte spielen zu lassen. “

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