Beinahe erstickt

17 Flüchtlinge mit 3,6 Kubikmetern Luft zum Atmen

Burgenland
25.09.2021 05:57

Die Schlepper-Mafia ist brutal, den Drahtziehern und ihren Handlangern geht es nur ums Geld. Zuhauf werden Flüchtlinge in enge, fensterlose Laderäume gepfercht, um von Ungarn über die Grenze nach Österreich gekarrt zu werden. Erschreckende Berichte der Einsatzkräfte zeigen das rücksichtslose Vorgehen der Täter auf.

Heftige Reaktionen lösten die aktuellen Fälle aus. Wie berichtet, war der moldawische Lenker eines Kastenwagens vor einer Bundesheerkontrolle bei Schattendorf davongerast. Vor dem Kreisverkehr der B16 bei Siegendorf hätte der 20-Jährige fast einen Wachtmeister überrollt. Kurz darauf rammte der Kastenwagen einen Randstein, ein Reifen platzte.

Endstation, Festnahme!
Erschüttert reagierten die Einsatzkräfte beim Öffnen des Laderaums: 17 Flüchtlinge, unter ihnen ein Ehepaar aus dem Irak, hockten auf engstem Raum fast schon übereinander. Von Spezialisten des Operativen Kriminaldienstes in Eisenstadt wurde der Kastenwagen auf Tatortspuren untersucht.

Laderaum überprüft
Die weitere Überprüfung des Schlepperfahrzeuges zeigte die ganze Brutalität des illegalen Geschäfts auf. Laut Messdaten war der Laderaum 1,5 Meter breit, zwei Meter lang und 1,2 Meter hoch. „Somit hatten die 17 Flüchtlinge 3,6 Kubikmeter Luft. Das ist lebensgefährlich“, so das Fazit.

Ernste Sorgen
Einsatzkräfte, die die dramatischen Ereignisse an der Grenze hautnah miterleben, haben ernste Bedenken. „Unsere Sorge wächst mit jedem Tag, dass bald wieder Tote zu beklagen sind, wie bei dem Drama auf der A4 bei Parndorf vor sechs Jahren, das die ganze Welt und vor allem Europa schockiert hat“, erklärt ein Beamter.

Einsatz an Grenze
Die oft nervenaufreibende Arbeit von Bundesheer und Polizei an der Grenze im Burgenland beobachtete der griechische Verteidigungsminister Nikolaos Panagiotopoulos aus nächster Nähe, als er Amtskollegin Klaudia Tanner (ÖVP) nach Siegendorf begleitete. Kurz zuvor war bekanntlich ein Schlepper mit 21 Flüchtlingen im Kastenwagen gestoppt worden. Haft!

Christian Schulter
Christian Schulter
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