Papst urgiert Reformen
„Missbrauchsopfer müssen an erster Stelle stehen“
Beim Umgang mit kirchlichen Missbrauchsfällen müssen an erster Stelle die Betroffenen im Fokus stehen, erinnerte Papst Franziskus am Samstag. Kirchenleute dürften auf diesem Gebiet nicht Rücksicht auf „die Reputation der Kirche als Institution“ nehmen. Die Kirche müsse „einen konkreten Weg der Reform einschlagen, um weiteren Missbrauch zu verhindern“.
„Im Gegenteil: Nur wenn die Kirche der Wahrheit über diese grausamen Verhaltensweisen ins Auge sieht und demütig die Opfer und Überlebenden von Missbrauch um Vergebung bittet, wird sie einen Weg finden, um als Ort der Aufnahme und Sicherheit für alle, die dies brauchen, erneut glaubwürdig zu sein“, so der Pontifex, wie Radio Vatikan berichtete.

Ich ermutige euch, den Ruf der Opfer zu hören und untereinander sowie mit der Zivilgesellschaft zusammenzuwirken bei diesen wichtigen Debatten, weil sie wirklich an die Zukunft der Kirche in Mittel- und Osteuropa rühren.
Papst Franziskus
„Weiteren Missbrauch verhindern“
Franziskus äußerte sich in einem Grußwort an einen kirchlichen Kongress zum Umgang mit Missbrauchsfällen in Mittel- und Osteuropa, der an diesem Wochenende in der polnischen Hauptstadt Warschau beginnt. Die Kirche müsse „einen konkreten Weg der Reform“ einschlagen, „um weiteren Missbrauch zu verhindern und bei den Menschen Vertrauen zu gewinnen, dass unsere Bemühungen wirklich zu einem echten, verlässlichen Wandel führen“.
„Geht um Zukunft aller Christen“
„Ich ermutige euch, den Ruf der Opfer zu hören und untereinander sowie mit der Zivilgesellschaft zusammenzuwirken bei diesen wichtigen Debatten, weil sie wirklich an die Zukunft der Kirche in Mittel- und Osteuropa rühren“, sagte der 84-Jährige. Es gehe hier nicht nur um die Zukunft der Kirche, sondern auch um Wesentliches für jeden Christen."

Natürlich fühlen wir uns verwundbar, wenn wir unsere Fehler und unser Versagen anerkennen. Aber das kann auch zu einer Zeit der Gnade führen und neue Horizonte der Liebe und des Dienstes an anderen Menschen eröffnen.
Papst Franziskus
Allerdings werde der Einsatz der Kirche gegen Missbrauch längere Zeit benötigen. “Natürlich fühlen wir uns verwundbar, wenn wir unsere Fehler und unser Versagen anerkennen. Aber das kann auch zu einer Zeit der Gnade führen und neue Horizonte der Liebe und des Dienstes an anderen Menschen eröffnen. Wenn wir unsere Fehler bekennen, haben wir nichts zu befürchten - es ist der Herr selbst, der uns an diesen Punkt geführt haben wird!"
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