Tödlicher Absturz

Bergdrama auf allerletzten Metern vor Tourenziel

Tirol
13.09.2021 08:00

Kaum ein Tag ohne tödlichen Bergunfall in Tirol: Am Samstag stürzte eine Deutsche (52) auf den letzten Metern des Toni-Gaugg-Höhenweges oberhalb des Karwendelhauses in Scharnitz 100 Meter ab. Am Sonntag kam jede Hilfe für einen deutschen Bergwanderer (65) im Zillertal zu spät, der bei einer Tour tot zusammenbrach.

Die 52-Jährige gehörte einer Tourengruppe von vier Personen aus Deutschland an. Die Alpinisten – neben der Frau noch drei Männer im Alter von 61, 46 und 38 Jahren – befanden sich auf einer Karwendeldurchquerung. Sie starteten nach Übernachtung auf der Pleisenhütte am Samstagmorgen von dort zu einer Tour auf dem Toni-Gaugg-Höhenweg zum Karwendelhaus. Dabei handelt es sich um eine vor allem auch konditionell fordernde Route mit einer durchschnittlichen Gehzeit von acht Stunden.

Die Gruppe hatte gegen 16.40 Uhr ihr Ziel schon in Sichtweite, als es zu dem Unglück lediglich 40 Höhenmeter oberhalb des AV-Stützpunktes kam. Praktisch in der letzten ausgesetzten Passage wollte die 52-Jährige ihre beiden Wanderstöcke in die linke Hand geben, um sich am Stahlseil einer Seilsicherung festhalten zu können. Die Deutsche drehte sich dabei mit dem Rücken dem Abhang zu, bekam Übergewicht und stürzte in der Folge rund 100 Meter über steiles, felsdurchsetztes Gelände in die Tiefe. Dabei erlitt sie tödliche Verletzungen. Der Polizeihubschrauber Libelle Tirol flog den Leichnam schließlich ins Tal.

Tödlicher Zwischenfall auch im Zillertal
Die Libelle musste am Sonntag dann leider noch einmal zu einem Flug aus traurigem Anlass abheben. Gegen 10.40 Uhr war ein 65-jähriger deutscher Wanderer in Fügenberg aufgrund eines internen Notfalles zusammengebrochen.

Der Mann befand sich – zusammen mit einer Wandergruppe – am Weg vom Spieljoch Richtung Kellerjoch. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des deutschen Urlaubergastes feststellen. Auch ihn flog die Libelle hinab ins Tal.

Die Zahl der Bergtoten in diesem Sommer ist somit schon deutlich über 40 gestiegen, liegt aber immer noch im Rahmen des zehnjährigen Durchschnittes, jedoch deutlich höher als im ersten Corona-Sommer 2020. Da gab es im gleichen Zeitraum „lediglich“ rund 30 Bergtote zu beklagen.

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