2018 und 2019 ging die Zahl der Bezieher noch zurück. Durch die Corona-Pandemie wurde die positive Entwicklung 2020 gebremst. Laut der MA 40 (Soziales) erfolgte die Trendwende im Mai und Juni des Vorjahres, als die Folgen des ersten Lockdowns sichtbar wurden. Insgesamt gab Wien im Vorjahr 662 Millionen für die Mindestsicherung aus.
Die größte Mindestsicherungsquote haben Personen, die ein Einkommen vom AMS bekommen. 29 Prozent von ihnen stocken damit das Arbeitslosengeld oder die Notstandshilfe auf. An zweiter Stelle liegen Minderjährige unter 18 Jahren mit 14 Prozent, betroffen sind besonders jene in Haushalten von Alleinerziehern.
Es sind gleich viele Menschen, aber sie brauchen nun mehr Unterstützung. Viele, die mit geringem Gehalt vorher auch Mindestsicherung bezogen, sind nun Vollbezieher.
Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ)
Betrachtet man hingegen die Zugangsquote, gab es einen starken Anstieg bei den Erwachsenen ab 25 Jahren - von knapp 2 Prozent auf mehr als 10 Prozent. „Es zeigt sich, dass diese Gruppe von den coronabedingten Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt am stärksten betroffen ist“, so Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ).
Oppositionsparteien üben scharfe Kritik
Die Reaktionen auf die Zahlen ließen nicht lange auf sich warten: „Ein radikales Gegensteuern, verbunden mit der notwendigen Trendumkehr, ist längst überfällig“, so Klubchef Markus Wölbitsch (ÖVP). Stadtrat Dominik Nepp von der FPÖ forderte ebenfalls Änderungen: „Österreicher müssen bei Wiener Mindestsicherung Vorrang haben.“
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