Unterschriftensammlung

80.000 wollen bessere Bedingungen für Fiakerpferde

Tierecke
08.09.2021 09:31

Über 80.000 Unterschriften hat die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ mit einer Petition für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für Fiakerpferde in Wien in den letzten Jahren gesammelt. Mitarbeiterinnen der Tierschutzorganisation haben sie am Dienstagabend an den für Tierschutz zuständigen Stadtrat Jürgen Czernohorszky symbolisch übergeben.

Das wichtigste Anliegen der Tierschützer ist es, Fiakerfahrten aus der Innenstadt zu verbannen und ausschließlich in Grünanlagen zu gestatten. „Über 80.000 Unterschriften sind ein beeindruckendes Signal und ein echter Erfolg für unsere Kampagne! Wir hoffen, dass die Stadt Wien nun endlich reagiert. Die Wiener Innenstadt ist keine geeignete Umgebung für Pferde, die äußerst sensible Fluchttiere sind. Dieser Meinung sind immer mehr Österreicherinnen und Österreicher. Es ist eine Schande, dass eine Weltstadt noch immer auf Traditionen setzt, die auf dem Rücken der Tiere ausgetragen werden, sagt „Vier Pfoten“-Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

„Stadt muss Taten folgen lassen!“
Die Liste der Gefahren und Stressfaktoren für Pferde sei lang: Lärm, hektischer Innenstadtverkehr, harter, aufgeheizter Asphalt und mangelnder Zugang zu Heu seien ohnehin tägliche Zumutungen für die Tiere. Weissenböck: „Im Regierungsübereinkommen von SPÖ und NEOS steht klar, dass Alternativen für Fiaker geprüft werden sollen. Diesem Versprechen muss die selbsternannte Fortschrittskoalition der Stadtregierung jetzt auch Taten folgen lassen. Sisis Zeiten sind schließlich schon lange vorbei. Andere Städte wie Rom und Berlin haben die Fiaker bereits aus der Innenstadt in die Grünanlagen verlegt, Montreal und Barcelona haben sie sogar komplett verboten.“

Studie: Hitze für Pferde nicht ganz so schlimm
Eine 2008 bei der Veterinärmedizinischen Universität in Auftrag gegebene Studie untersuchte, wie groß die Belastung der Pferde durch die Sommerhitze ist. Das Ergebnis der Untersuchung von zwölf Tieren ergab, dass die Belastung durch hohe Temperaturen ist nicht so groß ist, wie es sich viele vorstellen. Dennoch brauche es gewisse Rahmenbedingungen. Seit 2016 müssen die Tiere ab der 35-Grad-Marke hitzefrei bekommen, die Stadtregierung überlegt eine Senkung der Grenze auf 30 Grad.

„Vier Pfoten“ werde bei diesem Thema nicht lockerlassen, so die Organisation in einer Aussendung. „Im 21. Jahrhundert sollte eines selbstverständlich sein: Nicht Tiere sollten sich an die Bedingungen anpassen müssen, sondern die Bedingungen an die Bedürfnisse der Tiere angepasst werden“, so Weissenböck entschieden. Ab sofort gibt es auch eine neue Initiative: Unterstützerinnen und Unterstützer haben auf der „Vier Pfoten“-Website die Möglichkeit, ein Protest-E-Mail an Wiens Bürgermeister Michael Ludwig abzuschicken.

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