Unter 4500 Evakuierten

Deutsche Bundeswehr rettete nur 100 Ortskräfte

Ausland
29.08.2021 09:39

Nur sehr wenige Ortskräfte konnten offenbar durch die deutsche Bundeswehr in Sicherheit gebracht werden. Unter 4500 Menschen, die aufgeflogen wurden, befanden sich nur knapp mehr als 100 Ortskräfte. Die Regierung steht nun unter massiver Kritik.

Das deutsche Innenministerium hatte entsprechende erste Zahlen in dieser Woche unter anderem im Bundestag präsentiert, berichtete die „Welt am Sonntag“. Insgesamt mache die Gruppe der Ortskräfte und Familienmitglieder rund 500 der 4500 von Deutschland ausgeflogenen Menschen aus.

Angesichts der unübersichtlichen Evakuierungen aus Kabul werde allerdings davon ausgegangen, dass sich mehrere Ortskräfte derzeit womöglich noch in anderen europäischen Ländern aufhielten. Eine Anfrage dazu habe das Innenministerium unbeantwortet gelassen, schrieb die „Welt am Sonntag“. Nach Angaben des Auswärtigen Amts in Berlin wurden demnach mittlerweile 5300 Menschen aus Kabul von Deutschland in Sicherheit gebracht.

Für SPD sind nur 101 gerettete Ortskräfte „ein Problem“
Der SPD-Innenexperte Uli Grötsch kritisierte das CSU-geführte Innenministerium. „Dass im Zuge der Evakuierung bis Mitte der Woche nur über 101 gerettete Ortskräfte Gewissheit herrschte, ist ein Problem“, sagte er der „Welt am Sonntag“. Seit Monaten habe die SPD den Koalitionspartner von der Union dazu aufgefordert, „seiner Verantwortung gerecht zu werden“. „Jetzt hoffe ich, dass wir möglichst vielen Ortskräften noch helfen können“, fügte Grötsch hinzu.

Letzter Flug fand nach Selbsmordanschlag am Airport statt
Die deutsche Regierung steht massiv unter Beschuss, weil sie afghanische Ortskräfte und andere gefährdete Afghanen nicht schon vor der Machtübernahme der radikal-islamischen Taliban ausgeflogen hat. Am Donnerstag beendete die Bundeswehr ihre Evakuierungsflüge aus Kabul. Der Abflug der letzten Maschinen fand unmittelbar nach einem Selbstmordanschlag vor dem Kabuler Flughafen statt, bei dem nach Angaben ranghoher Vertreter der ehemaligen afghanischen Regierung mehr als hundert Menschen starben.

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