In Ratsch gibt es viel Wirbel nach der Volksabstimmung, die wie berichtet ein klares Nein zum - vom Gastroclan Grossauer und Schlagerstar Peter Kraus geplanten - Ratsch Resort brachte. Aber auch darüberhinaus „kracht“ es bautechnisch in Teilen der Steiermark.
In Öblarn etwa soll das jahrhundertealte Gasthaus „Bäck’n Hansl“ in der Ortsmitte abgerissen werden und Platz für zwei Apartmentgebäude inklusive Gastronomie, Wellness und Tiefgarage machen. Einige Bewohner des Ortes wehren sich sogar mit einer Bürgerinitiative gegen das Immobilienprojekt - das idyllische Ortsbild soll bewahrt bleiben.
Bürgermeister Franz Zach (ÖVP) vertritt eine andere Meinung: „Mir ist wichtig, dass wir ein neues Gasthaus in der Gemeinde haben. Es soll wieder Leben ins leerstehende Haus kommen.“ Nur eine Handvoll Menschen seien laut ihm gegen das Projekt: „Ich werde fast täglich angesprochen, warum wir nicht weitertun. Jeder will ein Gasthaus haben.“
Ärger auch in Oberhausberg im oberen Ennstal
Schon die Rodung der Waldfläche am Oberhausberg (Haus) sorgte für Empörung bei den Anrainern - nun sollen auf dieser knapp 5000 Quadratmeter großen Fläche zwölf Wohnhäuser mit 16 Zweitwohnsitzen samt Tiefgarage entstehen.
"Man sollte nicht wieder so ein großes Stück Natur zubetonieren"
Eine Anrainerin
Die gesamte Nachbarschaftsgemeinschaft setzt sich gegen das Bauprojekt ein. Helene Melnitzky hat seit fast 50 Jahren ein kleines Ferienhaus am Oberhausberg. „Ich glaube, es ist wichtig, dass man den Einheimischen nicht immer den Wohnraum wegnimmt. Auch im Sinne der Natur - man sollte nicht wieder so ein großes Stück zubetonieren“, meint Melnitzky.
Außerdem seien die Wasserversorgung oder die Zufahrt zum Grundstück problematisch. Die unter Naturschutz stehenden Pflanzen auf der Fläche wurden laut den Verantwortlichen versetzt. Für die Anrainer heißt es nun abwarten. „Wir hoffen, dass der Bau etwas kleiner umgesetzt wird“, sagt Melnitzky.
130 Wohnungen in leerer Berufsschule
Insgesamt 130 neue Wohnungen sollen in der leerstehenden Berufsschule entstehen. Die Hälfte davon als geförderte Mietwohnungen für die Ennstaler - die anderen 50 Prozent als Zweitwohnsitz. Dafür wird das bereits bestehende Gebäude nicht nur saniert, es werden auch drei bis vier neue Objekte gebaut. Christian Dornbusch, Inhaber des Puttererseecafes und -schlößels sieht das Projekt kritisch: „Wir sehen unser Dorf- und Vereinsleben dadurch zunehmend in Gefahr“ Durch die Baustelle würde es auch zu einer massiven Bodenversiegelung kommen - und das im Naturschutzgebiet rund um das denkmalgeschützte Schlößl. Noch ist kein Vertrag beschlossen, das soll sich aber noch im August ändern.
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