Wirbel um Aussagen

Rote Jugend attackiert Tirols SPÖ-Chef Dornauer

Tirol
09.08.2021 12:57

Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer sieht sich mit heftiger Kritik von roten Jugendorganisationen konfrontiert - konkret mit jener der Sozialistischen Jugend Tirol, der Aktion Kritischer SchülerInnen (AKS) und des Verbands Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ). Die Gründe: „Liebäugeln mit dem System Kurz“ und seine Haltung in der Migrationspolitik.

Der Landesparteichef hatte kürzlich gegenüber der APA eine Koalition mit der ÖVP unter Bundeskanzler Sebastian Kurz nach der nächsten Nationalratswahl nicht ausgeschlossen und war für eine restriktive Migrationspolitik eingetreten.

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Damit wird mit einem System geliebäugelt, welches im kompletten Gegensatz zu sozialistischen Grundwerten steht.

Statement der rote Jugendorganisationen

„So etwas kommt einem Tabubruch gleich“
„Damit wird mit einem System geliebäugelt, welches im kompletten Gegensatz zu sozialistischen Grundwerten steht“, attackierte die versammelte rote Jugend Dornauer in einer Aussendung am Montag. Über die Koalitions-Aussage zeigte sich der rote Nachwuchs „entsetzt“. „Es ist unglaublich, dass eine Koalition mit Kurz von Dornauer nicht nur nicht ausgeschlossen, sondern dezidiert auch als die ,wahrscheinlichste Option‘ bezeichnet wird. So etwas kommt einem Tabubruch gleich - eine Partei, die sich Rechtsstaatlichkeit auf die Fahnen schreibt, kann eine solche Koalition nur kategorisch ablehnen“, erklärte Rosa Tauber, politische Sekretärin der AKS Tirol, einer Vorfeldorganisation der Partei.

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Unsere Grundwerte sind nicht verhandelbar.

Nick Grüner von der SJ Tirol

„Unsere Grundwerte sind nicht verhandelbar“, wandte sich auch Nick Grüner von der SJ Tirol klar gegen eine Koalition mit der Kurz-ÖVP.

„Mangelndes Geschichtsverständnis“
„Bestürzt“ zeigte man sich über Dornauers Aussagen zu einer restriktiven Migrations-, Asyl- und Einwanderungspolitik. Der Tiroler SPÖ-Chef hatte etwa das dänische Modell der dort regierenden Sozialdemokraten als „Benchmark“ bezeichnet. Dieses Modell habe zum Ziel, „dass niemand mehr in Dänemark Asyl sucht“, ließ die rote Jugend ihren Landesparteivorsitzenden wissen. „Für uns ist klar, dass es eine solidarische, gesamteuropäische Asylpolitik braucht, die nicht mit den Ängsten und Ressentiments der Menschen spielt, sondern wirklich Lösungen für Flüchtende bereitstellt und gleichzeitig Fluchtursachen bekämpft“, meinte Tobias Köhle, der Vorsitzende des VSStÖ Innsbruck, der roten Studierenden.

Hier auf „diese populistische Erzählung von ,Nie wieder 2015‘ aufzuspringen“, zeuge von „mangelndem Geschichtsverständnis und visionsloser Ideologie“, ging er mit Dornauer hart ins Gericht.

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