Die 88-jährige Paula Breit ist es gewohnt, ihr Hab und Gut an die Flut zu verlieren. Nach den Unwettern 1976 und 2002 stand nun schon wieder der Keller ihrer Genossenschaftswohnung bis zu Decke unter Wasser und ließ bis auf Eingekochtes nichts übrig. „Ich musste alles wegschmeißen bis auf die Marmelade“, sagt die Pensionistin.
Elektrogeräte, Winterkleidung und selbst gebasteltes Kunsthandwerk landeten auf dem Müll. Die Schadenssumme dürfte einige tausend Euro betragen. Dass der Schaden gedeckt ist, glaubt die Halleinerin erfahrungsgemäß nicht. „Von der Versicherung kommen maximal 7000 Euro. Dazu noch Unterstützung vom Katastrophenfonds. Aber es dauert verdammt lange, bis wer zahlt“, sagt Breit.
Damit die Betroffenen zu ihrem Geld kommen, ist Egon Leitner mit 40 Sachverständigen seit Montag im Bundesland unterwegs. Der Katastrophenfonds-Koordinator hat in Hallein bisher ein Drittel der Fälle begutachtet. „Wir versuchen das relativ unbürokratisch und sozial abzuwickeln. Es geht um die Absicherung von Existenzen“, sagt Leitner.
Die nötige Unterstützung durch den Katastrophenfonds wird auf fünf Millionen Euro geschätzt. Im September wird die erste Tranche ausbezahlt. Bei Härtefällen landet ein Vorschuss noch am selben Tag auf dem Konto. „Ein Lichtblick“, so Leitner.
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