Die XXXII. Olympischen Sommerspiele sind eröffnet. Japans Kaiser Naruhito sprach am Freitag in der Ausrichterstadt Tokio um 23.13 Uhr Ortszeit (16.13 Uhr MESZ) die Eröffnungsworte. Bis 8. August werden sich rund 11.100 Athletinnen und Athleten in 33 Sportarten und insgesamt 339 Medaillenentscheidungen sportlich messen, darunter 75 österreichische Aktive - 39 Frauen und 36 Männer. Im Video oben sehen und hören Sie Österreichs Fahnenträger Thomas Zajac im Gespräch mit Michael Fally.
HIer der Live-Ticker zum Nachlesen:
Hier die besten Bilder der Eröffnung:
Kaiser Naruhito eröffnet die Spiele
Bei der Zeremonie im Olympiastadion waren rund 950 ausgewählte Gäste dabei, unter ihnen Kaiser Naruhito, der die XXXII. Olympischen Sommerspiele in Tokio um 23.13 Uhr Ortszeit (16.13 MESZ) eröffnete.
Die Eröffnungsfeier selbst startete um 20 Uhr Ortszeit mit einem Feuerwerk und japanischen Tänzern. Auch den Opfern der Pandemie wurde gedacht, ehe der große Einmarsch der Athleten folgte. Griechenland machte wie immer den Anfang. Die Sängerin Misia sang die japanische Nationalhymne mit dem Titel „Kimigayo“. Massenchoreografien gab es aber ebenso wenig, wie Fans. Zuschauer waren wegen steigender Infektionszahlen nicht zugelassen. Österreich ist bei den Spielen mit 75 Sportlern vertreten, den Auftakt machte schon vor der Eröffnungsfeier Ruderin Magdalena Lobnig.
30-köpfige ÖOC-Delegation
Das österreichische Team zog als 37. der 206 Nationen in das Stadion ein. Angeführt wurde die rund 30-köpfige ÖOC-Delegation von den Fahnenträgern Tanja Frank und Thomas Zajac. Die beiden Segler hatten bei Olympia 2016 in Rio de Janeiro mit Bronze im Nacra 17 Österreichs einzige Medaille geholt.
Hinter Frank und Zajac einmarschiert sind u.a. die Seglerinnen Barbara Matz und Lorena Abicht, Judoka Sabrina Filzmoser, das Tennis-Duo Oliver Marach und Philipp Oswald, Vielseitigkeitsreiterin Lea Siegl sowie die Tischtennis-Spielerinnen Liu Yuan und Karoline Mischek. Die österreichische Equipe war als 37. von 205 Länder-Teams - zusätzlich das Flüchtlings-Team - in die Arena gekommen und wurde u.a. von ÖOC-Präsident Karl Stoss beklatscht. Als letztes betraten Japans Sportlerinnen und Sportler nach über zwei Stunden als Gastgeber das Olympiastadion.
Auf den Einmarsch der Athleten folgte der dritte Teil der Eröffnungszeremonie mit dem Olympischen Eid. Er stellt Fairness und Gleichberechtigung in den Mittelpunkt und feierlich von sechs Mitgliedern des japanischen Teams gesprochen. 2000 in Sydney wurde der Eid um eine Anti-Doping-Passage erweitert. Mittlerweile wurde der Text noch einmal in Richtung Gleichstellung und Anti-Diskriminierung überarbeitet.
10.000 Drohnen bilden Weltkugel
Sensationelle Bilder lieferten dann über 10.000 Drohnen, welche die Weltkugel in den Nachthimmel von Tokio zeichneten. Die Lichtshow dürfte in den ganzen Stadt zu sehen gewesen sein. Eine Interpretation des Songs „Imagine“ von John Lennon wird eingespielt. Die Olympischen Spiele sollen im Zeichen von Frieden durch Sport stehen. Es folgten Reden der Chefin des Organisationskomitees Seiko Hashimoto und von IOC-Präsident Thomas Bach, ehe der japanische Kaiser Naruhito die Spiele eröffnete.
Osaka entzündet Olympisches Feuer
Das Olympische Feuer entfacht hat schließlich Naomi Osaka. Japans Tennis-Star Naomi Osaka hatte die Ehre, die letzten Meter des Fackellaufs zurückzulegen und das Feuer zu entfachen. Die 23-Jährige schritt die Stufen im Olympiastadion nach oben und hielt die Fackel mit beiden Händen, bis um 23.48 Uhr Ortszeit (16.48 Uhr MESZ) die Flamme loderte.
Osaka hat bisher vier Grand-Slam-Turniere gewonnen. Zwei Monate vor dem Olympia-Turnier in ihrer Heimat hatte die 23-Jährige öffentlich gemacht, an Depressionen zu leiden. Osaka soll dennoch zu einem der Gesicht der XXXII. Sommerspiele werden. Aktuell ist die Tochter einer Japanerin und eines Haitianers die Nummer zwei der Welt.
Die zweiten Tokio-Spiele nach jenen - für Österreich medaillenlosen - 1964 finden aufgrund der Corona-Pandemie mit einem Jahr Verspätung unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt. Zuschauer sind wegen steigender Infektionszahlen nicht zugelassen und waren es auch nicht bei der Eröffnungsfeier.
Umstrittene Spiele
Rund um die Eröffnungsfeier gab es am Freitag in Tokio auch vereinzelte Proteste. Vor dem Rathaus hatten sich Dutzende von Menschen umringt von Polizisten versammelt. Auf Bannern stand „Löscht die Olympische Fackel“ und „Keine Olympiade“ sowie „Globales Verbrechen gegen Japan“. Vor dem Stadion war „Stoppt die Olympiade sofort. Brecht die Eröffnungsfeier ab“ zu hören. Diese Rufe waren auch während der Feier in der Arena zu vernehmen, wenn es kurz still war.
Viele Menschen versammelten sich rund um das Stadion aber auch friedlich, um in der Nähe der Eröffnung zu sein. Sie begrüßten die wenigen Teilnehmer an den Feierlichkeiten äußerst freundlich, winkten, machten Erinnerungsfotos und -filme, posierten vor den vor dem Stadion positionierten Olympischen Ringen und gaben damit ihrer Freude über die Gäste aus aller Welt und das Sportfest Ausdruck. Das im Notstand, in dem sich Tokio noch bis weit nach Ende der Olympischen Spiele befindet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.