Heinz Haunold

Herbert von Karajan war einer seiner Lehrmeister

Musikbesessenheit und Talent als Triebfeder, Karajan, Bernstein als Mentoren: Linzer Heinz Haunold (65) erzählt über sein buntes Leben!

Als ehemaliger Konzertmeister des Linzer Brucknerorchesters ist er selbst eine lebende Legende! Der gebürtige Vöcklabrucker Professor Heinz Haunold glänzte schon mit zwölf Jahren auf der Geige: „Mit 14 Jahren hab’ ich gewusst, dass ich Berufsmusiker werde.“

Bernstein statt Maturareise
Eine Begegnung mit dem großen amerikanischen Dirigenten und Komponisten Leonard Bernstein („West Side Story“) untermauerte seinen Wunsch: „Statt der Maturareise war ich 1974 mit dem Welt-Jugendorchester in Boston. Dort durften wir mit Bernstein musizieren.Er hat mich später immer zu Konzerten in aller Welt eingeladen.“ Die zweite große Persönlichkeit war Maestro Herbert von Karajan: „Ich hab’ mich in Salzburg oft verbotenerweise in Proben geschmuggelt. Karajan hat mich einmal ertappt. Mein Enthusiasmus hat ihm imponiert. Ich durfte öfter als Ersatz in seinem Orchester einspringen.“

Abschluss-Diplom mit 21
Haunold schaffte schon mit 21 das Diplom am Mozarteum Salzburg, bekam auch Privatunterricht von Violinist und Star-Dirigent Willy Boskovsky (Dirigent Neujahrskonzert). Unvergessen sind seine Gala-Vorstellungen mit dem Brucknerorchester in den USA und London, wo ihn ein Fachpublikum adelte. Größtes Plus war immer seine Fitness: „Als ehemaliger Skilehrer, Tennis- und Golfspieler war ich immer in Bewegung.“ 1999 wackelte seine Karriere: „Ich bin bei einem Skiunfall in Bad Kleinkirchheim aufs Kreuz geflogen, habe mir mehrere Wirbel gebrochen. Lange drohte mir ein Leben im Rollstuhl.“

Reinhard Waldenberger/Kronen Zeitung