Migranten aus Belarus

Litauen reagiert mit Grenzzaun auf Ansturm

Ausland
09.07.2021 20:27

Zu Hunderten lässt der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko jetzt Flüchtlinge aus Kriegsgebieten wie Syrien und Afghanistan in den Westen - als Reaktion auf die Sanktionen der EU. Er werde niemanden mehr aufhalten, der in das gemütliche Europa wolle, sagt der 66-Jährige diese Woche bei einer Regierungssitzung in Minsk. Dass die Drohungen ernst gemeint sind, bekommt bisher vor allem das benachbarte baltische EU-Land Litauen zu spüren. Nun hat man dort mit dem Bau eines Zauns an der weißrussischen Grenze begonnen.

Nach Angaben eines Grenzschutzsprechers sollen Soldaten bei dem Kurort Druskininkai in der Nähe des Dreiländerecks zu Belarus und Polen die Barriere errichten. Die Länge dieses Grenzabschnitts betrage 30 Kilometer, sagte er laut Agentur BNS am Freitag in Vilnius. Insgesamt hat Litauen eine fast 680 Kilometer lange gemeinsame Grenze.

Bereits Notstand verhängt
Nach offiziellen Angaben wurden in den vergangenen zwei Monaten bereits mehr als 1500 Menschen aufgegriffen - 37 von ihnen innerhalb von 24 Stunden, wie der Grenzschutz am Freitag mitteilte. Vorwiegend stammen die Flüchtlinge aus Ländern des Nahen Ostens und Afrikas. Die meisten haben in Litauen bereits Asyl beantragt. Die Regierung in Vilnius wollte sich daher am Freitag mit Gesetzesänderungen befassen, um das Prüfverfahren zu beschleunigen. Das Kabinett hatte zuvor bereits den Notstand verhängt, um leichter und schneller reagieren zu können.

Auch der polnische Grenzschutz greift derzeit mehr Migranten an der Grenze zu Belarus auf. In diesem Jahr seien es bisher 235 Flüchtlinge gewesen, davon allein seit Anfang Juli 90 Personen, sagte eine Sprecherin der Behörde der Deutschen Presse-Agentur. Im gesamten Jahr 2020 sind es 114 gewesen.

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