Großes Lob bekam die Steirerin von einer ihrer härtesten Konkurenntinnen, der Lokalmatadorin Maria Riesch, die Dritte wurde: "Lizz hat ein sensationelles Timing auf die WM. Dass sie gut drauf ist, hat sie uns schon oft gezeigt. Aber dass sie uns da so brutal um die Ohren fährt - Respekt." Görgl holte sich in der WM-Königsdisziplin auf der Kandahar-Piste den Sieg 0,44 Sekunden vor Lindsey Vonn aus den USA und 0,60 Sekunden vor Riesch. Alle drei bisher vergebenen WM-Goldmedaillen gingen somit an die ÖSV-Damen.
Machtdemonstration auf der Kandahar
Görgl ging hochmotiviert und hochkonzentriert ins Rennen. Auf engster Linie donnerte sie in tiefer Hocke ins Tal, erwischte alle Schlüsselstellen optimal. Die brillante Fahrt wurde zu einer Machtdemonstration, zu der die Siegerin selbst sagt: "Ich habe in der Nacht schlecht geschlafen, war sehr angespannt und wollte mir die Erwartungen nicht zu hoch stecken. Insgesamt habe ich aber schon auf den Sieg gehofft. Ich ging voll ans Limit und jetzt bin ich einfach nur glücklich."
Fischbacher Neunte, Fenninger 17.
Als zweitbeste Österreicherin wurde Abfahrts-Olympiasiegerin Andrea Fischbacher Neunte. Die Salzburgerin aus Eben im Pongau nahm volles Risiko, weshalb ihr im Mittelteil mehrere Fehler unterliefen. "Ich war schon müde. Die Spritzigkeit für eine bessere Platzierung fehlte", sagte Fischbacher. Noch schlechter erging es Super-Kombi-Siegerin Anna Fenninger, die mit 2,36 Sekunden Rückstand nicht über Rang 17 hinauskam. Die Halleinerin war allerdings wegen einer Erkrankung und leichtem Fieber nicht topfit. Fenniger: "Ich habe mich nicht schlecht gefühlt, aber die letzten Tage gingen doch an die Substanz."
Österreichs vierte Starterin, Regina Mader, kam mit der wie immer kompakten, unruhigen und im oberen Teil eisigen Strecke nicht zurecht und wurde trotz relativ guter Sichtverhältnisse nur 23. Maders Kommentar lautete: "Ich habe alles gegeben, aber die Verhältnisse waren zu schwierig. Es war aber trotzdem ein Spaß."
Vonn zieht den Hut
Görgl, die erste ÖSV-Abfahrts-Weltmeisterin seit Michaela Dorfmeister 2001, nutzte natürlich auch die Gunst der Stunde, schließlich waren Vonn wegen der Folgen einer Gehirnerschütterung und Riesch wegen einer Grippe nicht topfit in die WM gegangen. Deswegen konnte sich Vonn auch an Rang zwei erfreuen. "Ich bin sehr zufrieden und stolz, dass ich überhaupt fahren konnte und auf diese Medaille", sagte Vonn, die vor Görgls Fahrt den Hut zog. "Sie hatte einen Wahnsinnslauf."
Wieder Bronze für Hausherrin Riesch
Zum zweiten Mal Bronze durfte sich Hausherrin Riesch um den Hals hängen lassen. "Ich habe alles aus mir herausgeholt und bin dafür mit einer Medaille belohnt worden. Klar ist eine Grippe nicht von einem Tag auf den anderen weg. Aber wenn man bei einer WM antritt, dann braucht man danach nicht jammern", erklärte Riesch, die sich nicht zuletzt aufgrund der Fans in der Heimat überwand.
Das Ergebnis:
Rang | Name | Nation | Zeit |
1 | GÖRGL Elisabeth | AUT | 1:47.24 |
2 | VONN Lindsey | USA | 1:47.68 |
3 | RIESCH Maria | GER | 1:47.84 |
4 | GUT Lara | SUI | 1:48.18 |
5 | MAZE Tina | SLO | 1:48.22 |
6 | MANCUSO Julia | USA | 1:48.30 |
7 | MERIGHETTI Daniela | ITA | 1:48.66 |
8 | GISIN Dominique | SUI | 1:48.70 |
9 | FISCHBACHER Andrea | AUT | 1:48.86 |
10 | ROSS Laurenne | USA | 1:48.87 |
11 | PÄRSON Anja | SWE | 1:49.02 |
12 | FERK Marusa | SLO | 1:49.04 |
13 | SUTER Fabienne | SUI | 1:49.14 |
14 | KAMER Nadja | SUI | 1:49.19 |
15 | JANYK Britt | CAN | 1:49.35 |
16 | FANCHINI Elena | ITA | 1:49.53 |
17 | FENNINGER Anna | AUT | 1:49.60 |
18 | JACQUEMOD Ingrid | FRA | 1:49.72 |
19 | RUIZ CASTILLO Carolina | SPA | 1:50.05 |
20 | ROLLAND Marion | FRA | 1:50.09 |
21 | SCHNARF Johanna | ITA | 1:50.15 |
22 | MARCHAND-ARVIER Marie | FRA | 1:50.18 |
23 | MADER Regina | AUT | 1:50.33 |
24 | COLETTI Alexandra | MON | 1:50.39 |
25 | COOK Stacey | USA | 1:50.53 |
26 | REVILLET Aurelie | FRA | 1:50.94 |
27 | STUFFER Verena | ITA | 1:50.97 |
28 | KRIZOVA Klara | CZE | 1:52.46 |
29 | SIMARI BIRKNER Maria Belen | ARG | 1:53.92 |
30 | MARKOVA Daniela | CZE | 1:56.08 |
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