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Leiser Tod | Klimaziel als Feigenblatt

Leiser Tod. Kaum ist die Hitze da, gehen sie wieder los, die schrecklichen Badeunfälle, manchmal - wie bei Reporterlegende Peter Elstner - gar mit tieftrauriger Todesfolge. Ertrinkungsfälle haben nun wieder Hochsaison, bis zu 700.000 Menschen in Österreich können nicht, oder nicht richtig schwimmen. Oft zählen Kindern zu den Opfern - der Tod lauert im seichten Wasser: „Erwachsene können sich nicht vorstellen, dass die Kleinen mitunter in einer 20 cm tiefen Wasserlacke lautlos ertrinken können“, warnt Rot-Kreuz-Expertin Elisabeth Kellner. Denn durch den Totstellreflex, der bis zum dritten Lebensjahr anhält, sind unsere Jüngsten oft chancenlos. Die Stimmritze schließt sich, das Kind kann nicht mehr schreien oder sich bewegen, verliert extrem rasch das Bewusstsein. Was sie den Eltern rät: „Sprösslinge unter keinen Umständen alleine am Wasser lassen. Auch Schwimmflügel reichen als Schutz nicht aus. Man kann sich nicht zwischendurch einen Kaffee holen, wenn das Kleinkind im Planschbecken sitzt! Es könnte vorne überkippen oder an einer Poolleiter hängen bleiben. Vor allem bei freien Gewässern muss man seinen Nachwuchs stets im Auge behalten, aber auch in Erlebnisbädern. Und unbedingt während der Pandemie versäumte Schwimmkurse nachholen!“ Apropos Pandemie: Die hat auch verursacht, dass viele Menschen außer Übung gekommen sind und sich so überschätzen. Einmal mehr vorsichtig sein kann also niemals schaden.  

Klimaziel als Feigenblatt. Ein besonderes Asset ­- um es auf Neudeutsch zu formulieren - der „Krone“ ist es, regelmäßig mit jenen Experten zu sprechen, die wirklich Ahnung von ihrer Materie haben. So kommt bei uns wöchentlich Österreichs führende Klimaschutz-Expertin Helga Kromp-Kolb zu Wort, die heute mit einer messerscharfen Analyse über die Klimaprogramme der ÖVP und jene ihrer Schwesterfraktion CDU/CSU aufwartet, die gerade in Deutschland damit wahlkämpft. Fazit: teils ambitioniert sind die Klimaziele immer, an den Maßnahmen hapert es aber zumeist. So schreibt Kromp-Kolb: „Zuerst wird das Problem geleugnet, dann seine lokale Relevanz, dann hofft man auf eine technologische Lösung, und wenn die nicht greift, auf den Markt. Und dann ist es zu spät, das Problem zu lösen! So beschrieb Dennis Meadows die Abfolge der Reaktionen auf die 1972 publizierten ,Grenzen des Wachstums‘. Diese Abfolge wiederholt sich beim Klimawandel. Nur dachte ich, dass wir 2021 über Hoffnung auf rein technologische oder marktbasierte Lösungen hinaus seien. Und doch sind genau das die Komponenten des Wahlprogrammes der CDU/CSU: Technologieentwicklung vorantreiben und Markt stärken. Auf Albert Einstein geht der Ausspruch zurück, dass man Probleme nie mit derselben Denkweise lösen kann, durch die sie entstanden sind. Das sollten die konservativen Parteien beachten.“ 

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