„Krone“-Kommentar

Dosenbier: So sieht’s aus in der Generation Corona

Kolumnen
10.06.2021 13:25

Bilder des überfüllten Donaukanals und anderer öffentlicher Plätze, Zusammenstöße am Wiener Karlsplatz: Da konnte leicht der Eindruck entstehen, als hätten Österreichs Jugendliche nichts als Abhängen und Feiern im Kopf - und das mit viel Alkohol und auch Gewaltbereitschaft. Es dauerte nicht lange, bis eine knackige Bezeichnung für sie gefunden wurde. Generation Dosenbier. Wem fällt so was bitte ein?

Natürlich ist es völlig inakzeptabel, wenn Polizisten von Randalierern mit Glasflaschen beworfen und verletzt werden. Aber es stimmt auch nachdenklich, wenn friedliche junge Leute dafür büßen müssen und aus dem öffentlichen Raum vertrieben werden.

Seit den Lockdowns haben die Jungen zum Schutz der älteren Generation auf vieles verzichtet. Schulen und Unis kaum mehr von innen gesehen, Freunde nicht mehr getroffen. Ist es da nicht verständlich, dass sie endlich wieder das frühere Leben spüren wollen? Und kann man es ihnen verwehren, dass sie dafür Platz fordern, wenn Clubs und Discos noch immer geschlossen sind? Dass sie ihre eigenen Dosen mitbringen, wenn ein Bier in manchen Lokalen bereits vier, fünf Euro kostet?

Generation Dosenbier ist eine besonders zynische Bezeichnung für Jugendliche, die noch lange auf die Impfung warten müssen. Die die Folgen der Pandemie ausbaden. Keine Maturafeiern, keine Praktika, keine Aussicht auf Jobs. So sieht’s aus bei der Generation Corona.

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