Kampf um FPÖ-Zukunft

Montag ist Kickls großer Tag – eigener Kurs in OÖ?

Politik
05.06.2021 06:00

Mit seinem überraschenden Abgang hat Ex-FPÖ-Chef Norbert Hofer seine Partei auf dem falschen Fuß erwischt. Doch alles deutet auf Herbert Kickl als neuen Obmann der Freiheitlichen hin. Am Montag dürfte die Entscheidung fallen.

Kickl sägte konsequent am Sessel von Hofer, der in den eigenen Reihen den Rückhalt verloren hatte. Mit seinem plötzlichen Rückzug gelang dem Dritten Nationalratspräsidenten dann aber die persönliche Rache - die Partei war und ist verblüfft und völlig überrumpelt.

Nicht alle uneingeschränkt für Kickl
Und plötzlich sind nun doch nicht alle uneingeschränkt für Kickl, den logischen Nachfolger an der Spitze der blauen Truppe. Vor allem Oberösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner, der im Herbst eine Wahl zu schlagen hat, ist kein großer Fan des brachialrhetorischen Klubobmanns. Haimbuchner selbst hat jedoch, ebenso wie die Landesparteiobmänner der Steiermark und von Wien, Mario Kunasek und Dominik Nepp, für den Chefposten abgewunken.

Haimbuchner ist intern nicht so stark, dass er Kickl verhindern kann
Nun geht es darum, dass Haimbuchner sein Gesicht wahren und seinen eigenen, im Ton gemäßigteren Kurs fahren kann. Haimbuchner ist FPÖ-intern allerdings nicht so stark, dass er Kickl verhindern kann, er wird sich dem Votum der Partei beugen müssen. Zwischen Linz und Wien dürfte man sich ausmachen, dass Haimbuchner seinen oberösterreichischen Weg gehen kann, und Kickl wird sich im Wahlkampf fernhalten.

Am Montag tritt das blaue Bundesparteipräsidium zusammen, dann dürfte Kickl als neuer Chef feststehen. Formal wird er dann bei einem Parteitag, der noch vor dem Sommer stattfinden soll, bestätigt.

Kommentar von Doris Vettermann
Um Missverständnissen vorzubeugen: Inhaltlich wird sich bei der FPÖ unter einem Obmann Herbert Kickl nichts ändern. Denn es ist ja nicht so, dass Norbert Hofer eine linke Schlagseite hätte, er vertrat - außer beim Thema Corona - stets dieselben Standpunkte wie Kickl, nur lächelnd und freundlicher verpackt. Die FPÖ bleibt, wo sie ist: rechts.

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