Causa Immofinanz

Hausdurchsuchung bei Fellners wegen Untreue-Verdacht

Österreich
27.01.2011 15:40
Paukenschlag im undurchsichtigen Finanzkrimi rund um Constantia-Privatbank/Immofinanz: Donnerstag früh gab es Razzien beim Fellner-Clan in Wien. Wolfgang Fellner und sein Bruder Helmuth stehen unter dem Verdacht der Beihilfe zur Untreue. Strafrahmen: bis zu zehn Jahre Haft. Es geht um millionenschwere Immobilien-Deals.

Es läuft ein Ermittlungsverfahren, in dem die Fellner-Brüder als Beschuldigte geführt werden, wie die Staatsanwaltschaft bestätigte. 24 Beamte der "SOKO Constantia" im Bundeskriminalamt und zwei Staatsanwälte des Landesgerichtes Wiens klingelten am Donnerstag mit Hausdurchsuchungsbefehlen in der Hand an fünf Privat- und Büroadressen in Wien. Unter anderem wurde auch die Villa von Blattherausgeber Wolfgang Fellner durchsucht. Zudem "besuchten" Fahnder auch dessen Bruder Helmuth, die Mutter, den Steuerberater der Familie und die Privatstiftung.

Aktenordner beschlagnahmt und versiegelt
Nach Angaben von Staatsanwaltschaftssprecher Thomas Vescey wurden rund 25 Aktenordner mit Verträgen, Korrespondenz und sonstigen Unterlagen beschlagnahmt, "die überdies zur Wahrung sämtlicher Beschuldigtenrechte auch amtlich versiegelt wurden", wie er betonte. Wolfgang Fellner hingegen behauptete gegenüber der APA: "Man hat null gefunden und null mitgenommen."

"Kronzeuge" in der Affäre ist der Ex-Finanzchef der Immofinanz, die einst von der Constantia Privatbank gemanagt wurde. Seine Aussagen enthalten einiges an Sprengkraft. So hätte Fellner als "guter Bankkunde" Privatresidenzen des Hotels Kempinski in der Schweiz, ein Bürogebäude in Wien-Simmering und Beteiligungen an Appartementkomplexen in den USA zu weitaus billigeren Preisen als dem tatsächlichen Marktwert erhalten.

Der Geschäftsmann selbst ("ein Skandal") streitet übrigens alle Vorwürfe ab und spricht von einer Verwechslung mit seinem Bruder. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

von Christoph Budin (Kronen Zeitung) und krone.at
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