Mit den bevorstehenden Öffnungsschritten in Österreich werden wohl auch wesentlich mehr Tests als Zutrittsberechtigung erforderlich sein. Wer nicht gegen das Coronavirus geimpft ist oder eine Covid-Erkrankung überstanden hat, braucht sie bald relativ häufig. In Wien sieht sich die Aktion „Alles Gurgelt“ für einen möglichen Ansturm jedenfalls gerüstet - die Kapazitäten des PCR-Test-Projekts seien noch nicht ausgeschöpft.
Die Gurgelinitiative besteht aus PCR-Testkits, die daheim via Handy-App und Videofunktion angewendet werden können. Abholung und Abgabe erfolgt in Filialen des Rewe-Konzerns. Deren Chef Marcel Haraszti und der Wiener Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck zeigten sich äußerst zufrieden über den Start und den Fortgang des Projekts. Dieses sei das Ergebnis einer hervorragenden Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern, wurde betont.
„Unaufgeregt und unpopulistisch“
„Alles Gurgelt“ wurde gemeinsam von der Stadt, der Wirtschaftskammer, dem Rewe-Konzern, dem Labor Lifebrain, dem Technikpartner Lead Horizon sowie der Post auf die Beine gestellt. Unaufgeregt und unpopulistisch hätten sich hier Partner zusammengefunden, freuten sich die beiden Gurgel-Proponenten.
Test-Boom in der Stadt
Nach der kürzlich erfolgten Wiedereröffnung der persönlichen Dienstleister, also etwa der Friseure, sieht man sich mit einem Boom konfrontiert. „Wir waren letzte Woche sogar bei 280.000 Ausgaben, das ist ein massiver Anstieg“, berichtete Rewe-Manager Haraszti. Er und Kammerpräsident Ruck rechnen damit, dass die Öffnung in Gastronomie und Tourismus nun ein weiteres Plus bringen wird.
Wobei man überzeugt davon ist, für den Andrang gerüstet zu sein. Allein die Laborkapazitäten würden bei 1,5 Millionen Tests pro Woche liegen, betont man.
Impfungen ersetzen Tests
Beim Anstieg sei jedoch auch absehbar, dass ein Maximum bevorstehen könnte, da immer mehr Personen geimpft seien. Diese brauchen - ab einer gewissen Zeit nach dem Erststich - keine Eintrittstests mehr. Schon jetzt gebe es zehn Prozent Vollimmunisierte, gab Ruck zu bedenken. Am 19. Mai solle damit zum letzten Mal eine Öffnung geschehen, die Kombination aus Testen und Impfen solle garantieren, dass man nicht wieder Bereiche schließen müsse.
„Keine Gefahr von Engpässen“
Man sei mit 600 Standorten in Wien vertreten, wo der Test abgegeben werden könne. 150 davon seien Bipa-Geschäfte, in denen die Kits ausgegeben würden. Auch der Rewe-Konzern sieht keine Gefahr von Engpässen. „Wir können alle Kapazitäten bedienen. Alle, die testen wollen, können testen.“ Inzwischen, so betonte der Rewe-Chef, könne man auch am Wochenende bei Tankstellenshops Tests abgeben.
Firmen werden nun auch direkt beliefert, also etwa Gastronomiebetriebe und Hotels. An diese würden 160.000 Kits verteilt, berichtete Ruck. Kunden wiederum werden demnächst auch vorübergehend bei Billa Plus und Billa Korso mit Tests versorgt.
Gastro-Registrierung per App
Mit Blick auf die Gastro hat die Wirtschaftskammer auch eine Neuerung geplant. Mit den Wiedereröffnungen soll es eine App geben, die die verpflichtende Registrierung der Kunden erleichtern soll, kündigte Ruck an. Ein derartiges Tool war bereits im Herbst in Aussicht gestellt worden, nachdem Wien die Registrierung in Lokalen im Alleingang verordnet hatte.
Allerdings wurde die Gastronomie anschließend geschlossen, zum Einsatz kam die App bisher nicht. Man habe sie aber seither weiter entwickelt, verriet Ruck.
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