Wer mit Bezirksvorsteher Markus Reiter über das Bauprojekt von René Benko spricht, könnte fälschlicherweise glauben: Hier redet der Architekt. „Es gibt einen 1000 m² großen, öffentlich zugänglichen Dachgarten. Der kann sich durchaus mit Parks im 7. Bezirk messen“, frohlockt er. Reiter lobt die Technik, die lokale Nahversorgung, die konsumfreie Zone usw. Zur Erinnerung: Reiter ist nicht der Architekt, er ist der Bezirksvorsteher Neubaus. Aber einer mit besonderer Rolle.
Markus Reiter saß auch in der Wettbewerbsjury für das Projekt. Es war angesichts der Lobhudelei nicht schwer zu erraten: Reiter hat für das Vorhaben gestimmt. „Es wurde einstimmig angenommen“, erklärt er. „Mir war aber immer wichtig, dass es keine Abänderung des Flächenwidmungsplanes gibt.“ Das ist ein schöner Satz, aber irrelevant – denn Benkos Signa will keine Abänderung des Flächenwidmungsplanes, sondern hat eine Einreichung mit gewünschten „Abweichungen“ eingebracht. Und über die entscheidet am Ende der Instanzen – richtig! – der Bauausschuss des Bezirks von Markus Reiter.
Terrasse „natürlich eine Wertsteigerung“
Wie berichtet, will die Signa, dass die von Reiter so gelobte Dachterrasse auf einem Höhenlevel ist, dafür müsste der hintere Teil des Hauses um etwa ein Geschoß höher werden. Eine Aufwertung, wie auch das Büro von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál erklärt: „Grundsätzlich erfahren Immobilen durch Freiflächen wie Terrassen natürlich eine Wertsteigerung.“
Und wer sitzt in diesem Bauausschuss? Von den zwölf Personen sind sechs von den Grünen, drei von der SPÖ, zwei von der ÖVP, eine von den Neos.
Indes wettern die Grünen weiter gegen die aus ihrer Sicht bösen Immobilien. Die Markthalle müsse gestoppt werden. Zitat vom grünen Klima-Stadtrat Peter Kraus: „Mehr Stahl und Beton ist da nicht der richtige Weg.“
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