Tiefer Winter

Kärntens Jäger jetzt als Tierschützer

Kärnten
19.04.2021 09:00

Es ist kaum zu glauben: In vielen Teilen Oberkärntens herrscht noch immer tiefster Winter! Nach wie vor helfen hier engagierte Jäger den Wildtieren durch diese Notzeit.

Mit großem körperlichen und finanziellen Aufwand haben zahlreiche Kärntner Jäger in diesem Rekordwinter gezeigt, dass sie Heger, also wahre Tierschützer sind. Einer dieser vielen Jäger mit Herz ist der Millstätter Sixtus Volpini de Maestri. Seit Ende Dezember hilft Volpini de Maestri Hirsch und Reh, die bei Schneehöhen von mehreren Metern kein Futter finden.

Situation auch jetzt noch angespannt
Selbst jetzt, Mitte April, ist die Situation in Volpini de Maestris Revier bei Maria Luggau im Lesachtal noch immer angespannt. „Geändert hat sich nur, dass die Tiere nicht mehr bis zum Hals in den Schneemassen einsinken“, so der Jäger, den die „Krone“ am Sonntag beim Beschicken der Notfutterstellen begleiten durfte.

„Eigentlich müsste man Wildtiere gar nicht füttern, sie kommen ohne menschliches Zutun gut zurecht. Da wir Menschen aber immer öfter deren Lebensraum beanspruchen und dem Wild die Ruhe nehmen, müssen wir ihnen in der Not helfen“, so Volpini de Maestri.

Mit Quad werden die Heuballen geliefert
Mit einem Geländefahrzeug, einem Quad mit Kettenantrieb, bringt der Jäger Heuballen hinauf in 1800 Meter Höhe: „Mit den Notfütterungen soll nicht nur Tierleid verhindern werden, auch Schäden, die das Wild ansonsten im Wirtschaftswald anrichtet.“

Der Großteil der vorhandenen Schälschäden ist vielerorts im Dezember entstanden, bevor die Jäger den Tieren helfen durften.

Tierschutzpreis des Landes Kärnten 
„Denn nach den Sturmschäden der vergangenen Jahre und der Wiederaufforstung musste erst die Forstbehörde grünes Licht geben. Über Notfütterungskonzepte verfügt die Kärntner Jägerschaft als oberste Jagdbehörde nicht“, ärgert sich Volpini de Maestri über seine Interessensvertretung, die inzwischen jedoch angekündigt hat, eine solche Leitlinie zu erarbeiten. Den vielen Weidmännern gebührt für ihren Einsatz heuer der Tierschutzpreis des Landes Kärnten. 

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