Kaum Kontakte möglich

Raab: „Corona hat die Integration erschwert“

Politik
15.04.2021 12:49

Ministerin Susanne Raab (ÖVP) hat am Donnerstag gemeinsam mit dem Meinungsforscher Peter Hajek das Integrationsbarometer 2021 präsentiert. Grundtenor der Studie: Corona hat die Integration von Zuwanderern in Österreich erschwert, jeder Zweite macht sich deshalb Sorgen über die Eingliederung von Migranten in unsere Gesellschaft. Die Regierung will deshalb alles tun, um „im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten“ - Stichwort Online-Veranstaltungen bzw. strenge Schutzmaßnahmen gegen Corona-Infektionen - integrationsfördernde Maßnahmen weiterhin anzubieten.

Gelungene Integration hänge „ganz klar vom persönlichen Kontakt zwischen Einheimischen und Zuwanderern“ ab. Durch die Pandemie wurden diese Begegnungen erschwert, die Folge davon sind der Rückzug in die Communitys und in die Familien aus den Herkunftsländern.

Um dem gegenzusteuern, sollen Zuwanderer, sobald es die Corona-Situation wieder erlaubt, ihre Integration aktiv in die Hand nehmen und die bestehenden Angebote nutzen. Entsprechende Kurse und Programme werden ehestmöglich wieder hochgefahren. Zudem werden die Integrationsmaßnahmen ausgebaut: Die Dauer - bisher acht Stunden - der für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte verpflichtenden Werte- und Orientierungskurse wird zumindest verdoppelt. Als weitere Säule soll neben Sprachkursen sowie Integration in Gesellschaft und Arbeitsmarkt ehrenamtliches Engagement der Migranten etabliert werden.

Stärkung von Frauen und Mädchen
Ein weiteres Augenmerk liegt auf Frauen und Mädchen, die stärker unterstützt werden sollen, damit sie selbstbestimmt und wirtschaftlich unabhängig leben können. Laut Integrationsbarometer werden kulturelle Unterschiede und vor allem die Einstellung gegenüber Frauen aufgrund von veralteten, patriarchal geprägten Rollenbildern als Probleme des Zusammenlebens gesehen. Dazu kommen kulturbedingte Gewaltformen wie weibliche Genitalverstümmelung und Zwangsheirat bis hin zu „Ehrenmorden“.

Kampf gegen Parallelgesellschaften
Das Sicherheitsgefühl hat sich im Vergleich zum Vorjahr signifikant verschlechtert, zurückzuführen ist das unter anderem auf den islamistisch motivierten Terrorakt im November in Wien sowie die Randale von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in der Silvesternacht. Der Kampf gegen Radikalisierungstendenzen wird mit der Arbeit der Dokumentationsstelle politischer Islam, dem Anti-Terror-Paket oder auch mit Schulungsangeboten laut Raab „konsequent weitergeführt“.

Hajek befragte für das Integrationsbarometer zum elften Mal 1000 österreichische Staatsbürger ab dem 16. Lebensjahr. Die maximale Schwankungsbreite liegt bei plus/minus 3,1 Prozent. Die Befragungen wurden vom 8. bis zum 23. Februar per Telefon und online durchgeführt. Erhoben wird das Integrationsbarometer seit November 2015.

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