Riesige Empörung nach den „Krone“-Enthüllungen über Vorfälle in der Grazer Volksschule Geidorf: Nachdem drei Buben ihren Mitschüler während des Unterrichts beinahe erwürgt haben, wird nach unserer Berichterstattung das Jugendamt aktiv. Auch aus der Politik gibt es massiven Druck auf die Verantwortlichen. Und: Gegen die Direktorin werden noch mehr Vorwürfe laut.
„Wie kann so etwas passieren?“ Unzählige Reaktionen gingen gestern bei uns in der Redaktion ein. Der Tenor war stets der gleiche – der Schock über die Zustände in der VS Geidorf in Graz sitzt tief. Wie berichtet, ist es nur dem Einschreiten der Lehrerin und couragierten Mitschülern zu verdanken, dass bei der Attacke auf einen Drittklässler während des Unterrichts nichts Schlimmeres passierte. Dabei fiel der neunjährige „Haupttäter“ schon davor mehrmals durch Gewaltausbrüche und Drohungen auf.
„Dass die Schulleitung versucht hat, den Vorfall unter den Tisch zu kehren, ist skandalös und untragbar. Wenn von einem Schüler eine derartige Gefahr ausgeht, kann nicht länger weggeschaut werden“, ist FPÖ-Landeschef Mario Kunasek außer sich. Er will nun im kommenden Landtag von Landesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) wissen, „warum der Haupttäter mit Migrationshintergrund nicht sofort der Schule verwiesen wurde“.
Wenn von einem Schüler eine derartige Gefahr ausgeht, kann nicht länger weggeschaut werden. Dieses Vorgehen ist skandalös!
Mario Kunasek, FPÖ
Kinder dürfen am Gang nicht mehr sprechen
Die Bildungslandesrätin stellt klar: „Die Schule soll ein Ort des Lernens, der Entwicklung und des Miteinanders sein. Gewalt ist nie eine Lösung und keinesfalls zu dulden.“ Bogner-Strauß verweist aber darauf, dass die zuständigen Behörden dem Fall bereits nachgehen und die richtigen Lehren daraus ziehen werden
Jedenfalls aktiv geworden ist das Grazer Jugendamt. Bisher hatte es seitens der Schule ja nie eine Meldung über Probleme mit Kindern gegeben. „Sofort nach Bekanntwerden wurde mit der Schule Kontakt aufgenommen – und auch die Familien der drei Kinder werden kontaktiert“, stellt Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) klar. „Ich möchte an Schulen und Eltern in ähnlichen Situationen appellieren, sich rechtzeitig an das Jugendamt zu wenden. Wir haben eine breite Palette an Unterstützungen.“
Heute kommt es zu einem Gespräch mit Vertretern der Bildungsdirektion, Schule und Eltern. Inzwischen wurden weiteren Vorwürfe gegen die Schulleiterin laut: So soll sie die Order ausgegeben haben, dass die Schüler auf den Gängen nur in Notfällen sprechen dürfen – ihr Verbot von Faschingsverkleidung scheiterte am Widerstand der Eltern.
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