Vorstoß aus Berlin:

EU sollte Bestellungen von „Sputnik V“ vorbereiten

Ausland
24.03.2021 13:55

Die deutsche Bundesregierung bringt Vorgespräche für Bestellungen des russischen Coronavirus-Impfstoffs „Sputnik V“ ins Gespräch. Die EU-Kommission könne bereits jetzt Bestellwünsche der EU-Länder aufnehmen, auch wenn das Mittel noch nicht von der europäischen Arzneimittelbehörde EMA genehmigt sei, sagte am Mittwoch ein Regierungsvertreter in Berlin. Allerdings steht die EU-Kommission dem russischen Vakzin bis dato ablehnend gegenüber.

Bei einem Exportverbot für Impfstoffe aus der EU an Drittstaaten sei die deutsche Bundesregierung zurückhaltend, sagte der Vertreter. Der Import von Vorprodukten dürfe nicht gefährdet werden. Dennoch müsse man sehen, dass andere Länder ihrerseits Exportbeschränkungen für Impfstoffe hätten, hieß es mit Verweis auf Pläne der EU-Kommission, auf wechselseitige Beschränkungen zu dringen.

Viele Mitgliedstaaten sähen keine Notwendigkeit, den Verteilmechanismus der Impfstoffe innerhalb der EU zu ändern, wie dies etwa Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) fordert. Beides werde möglicherweise Thema beim zweitägigen virtuellen EU-Gipfel, der Donnerstagmittag beginnt, sein.

Wegen Lieferschwierigkeiten bei den Impfstoffen waren zuletzt in mehreren EU-Staaten Rufe nach Alternativen laut geworden. Das russische Vakzin „Sputnik V“, das zurzeit bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA ein Zulassungsverfahren durchläuft, gehört dazu. Auf Basis nationaler Notfallzulassungen nutzen zumindest Ungarn, die Slowakei, Tschechien sowie Italien ihn bereits oder wollen es nutzen.

EU-Kommissar: Brauchen „Sputnik V“ nicht
Doch die EU-Kommission steht dem russischen Mittel weiterhin ablehnend gegenüber. So meinte Binnenmarktkommissar Thierry Breton am Sonntag, dass die EU „absolut keinen Bedarf“ für „Sputnik V“ habe. 

Man könne bis Mitte Juli eine EU-weite Immunisierung mit Vakzinen aus europäischer Produktion erreichen, führte Breton an. „Die Impfstoffe kommen, sie werden da sein“, versicherte er. Zwischen März und Juni werde die EU zwischen 300 und 350 Millionen Impfdosen an die Mitgliedsstaaten liefern, so der Kommissar.

Quelle: Agenturen

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele