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Heimische Start-ups überzeugen im Silicon Valley

Digital
17.03.2021 10:30

Start-ups aus den Bereichen „Software as a Service“ (SaaS), Health- und Mobility-Tech konnten im Coronajahr 2020 mit besonderem Interesse von Risikokapitalgebern aus dem Silicon Valley rechnen. Mehrere in den USA aktive österreichische Jungunternehmen haben sich äußerst krisenresistent erwiesen.

„Software und Digitalisierung dringen unaufhaltsam in weitere Branchen vor“, sagte Georg Fürlinger, Leiter des heimischen Accelerator-Programms „GoSiliconValley“ der österreichischen Wirtschaftskammer (WKO) in San Francisco.Internetfirmen, insbesondere SaaS-Unternehmen, erhielten daher im Jahr 2020 weiter den Löwenanteil des Risikokapitals (Venture Capital) im Silicon Valley. 42 Prozent, und damit mehr als 20 Milliarden Dollar (16,8 Milliarden Euro), wanderten laut dem Venture-Capital-Experten CB-Insights an Internet-Startups im weitesten Sinn.

Pandemie war Digitalisierungs-Turbo
„Covid hat auf jeden Fall die Digitalisierung gepusht“, bestätigte auch Oliver Huebler, der US-Chef von Meisterlabs, einem österreichisch-deutschen Start-up, das neben Wien und München auch in Seattle stationiert ist. Unternehmen die den Wechsel zur Cloud in ein bis zwei Jahren angestrebt hatten, hätten das nun möglicherweise vorgezogen, so Huebler. Mit der Software von Meisterlabs können Unternehmen die Aufgaben der unterschiedlichen Teams virtuell im Blick behalten. „Das ist ein bisschen wie Post-its an den Wänden“, erklärte Hübler. „Wir machen das gleiche, nur digital“.

Aufmerksamkeit aus den USA bekam das österreichische SaaS-Unternehmen UserGems, das mit seiner Software die Kontakte und Jobwechsel von Entscheidungsträgern genau verfolgt. „Das Produkt sitzt in Österreich, Marketing und Sales ist aber in Amerika“, so Mitgründer Christian Kletzl, dessen Unternehmen das renommierte US-Accelerator-Programm Y Combinator durchlaufen hat. UserGems ermöglicht Firmen nicht zuletzt, die Kontaktanbahnungen aufgrund von coronabedingt abgesagten Konferenzen und Messen teilweise zu kompensieren.

Milliarden für Gesundheitstechnologie
In die Bereiche Gesundheit und Gesundheitstechnologie investierten Venture-Capital-Geber im Silicon Valley im vergangenen Jahr 7,2 Milliarden Dollar, was Platz 2 bedeutet. Der größte Aufsteiger ist unterdessen der Bereich Automotive und Transporttechnologie (Mobility-Tech), dessen Anteil an den VC-Investments sich von 4 auf 9 Prozent (4,3 Milliarden Dollar) mehr als verdoppelte. Das Hauptinteresse von Investoren galt bisher vor allem Elektroautos und der entsprechenden Ladeinfrastruktur.

„Anfang 2021 hat das Interesse ganz extrem angezogen“, sagte Dirk Erlacher, Mitgründer des österreichischen Startups Agilox. Das Unternehmen arbeitet im Bereich Automatisierung, und entwickelt batteriebetriebene, intelligente Logistikroboter. Agilox zählt in den USA unter anderem den Industriekonzern General Electric zu seinen Kunden. Die Suche nach Risikokapital in den USA war für die Oberösterreicher, die auch an „GoSiliconValley“ teilgenommen haben, zweitrangig. Das Unternehmen, schreibt seit 2017 Gewinne und wächst aus eigener Kraft.

Hohe Hürden für Drohnentaxis
Im Bereich Urban Air Mobility, ebenfalls ein Teil von Mobility-Tech, steht insbesondere die Entwicklung von Lufttaxis und Transportleistungen per Drohne im Vordergrund. Die Einstiegsschwelle ist aufgrund der Kosten um die Zertifizierung besonders hoch, was den Eintritt für kleinere Unternehmen erschwert.

„Es gibt die Technik, aber fliegen darf man nicht“, sagte Andreas Lauringer vom Linzer Startup Kontrol, das ebenfalls in den USA aktiv ist. Bei Kontrol arbeitet man an einer Lösung, die autonomen Fahrzeugen Regeln, wie beispielsweise die Straßenverkehrsordnung (STVO), beibringt. „Wir bieten Rechtssicherheit, dass sich das Fahrzeug entsprechend den Regularien verhält.“

Kontrol befindet sich derzeit in Gesprächen mit Kapitalgebern und arbeitet an einer transatlantischen Series A-Finanzierung. Im Juni plant das Unternehmen eine Automobil-Testfahrt in den USA. „Da kann man dann zeigen, dass das Produkt bereit ist für den amerikanischen Markt“, so Lauringer.

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