Vor WAC-Hartberg

Cupfinale: Auch in Hoffenheim wird mitgezittert

Steiermark
01.05.2025 12:30

Knapp 19.000 Fans fiebern dem Cupfinale in Klagenfurt zwischen dem Wolfsberger AC und den Hartbergern am Feiertag (ab 17 Uhr) entgegen. Aber nicht nur hierzulande wird mitgefiebert. Klubikonen von einst haben ihre ehemaligen Arbeitgeber in beiden Lagern nicht vergessen.

Als Co-Trainer von Bruno Friesenbichler in Hartberg machte er einst seine ersten Erfahrungen im Bundesliga-Fußball, schnupperte ab der Saison 2009/2010 in der Zweiten Liga erstmals Luft in einer Profiliga. Christian Ilzer, damals noch mit Haaren auf dem Kopf und beim TSV auf der Betreuerbank.

Ilzer als Hartberg-Trainer
Ilzer als Hartberg-Trainer(Bild: Pail Sepp)

Bei Hartberg machte der Assistent schnell bei der Konkurrenz auf sich aufmerksam, wurde 2014 von Wr. Neustadt für den damaligen Bundesliga-Trainerstab abgeworben. Unsterblich in Hartberg machte sich Ilzer dann aber in der Saison 2017/18. Denn mit dem sportlichen Aufstieg in die Bundesliga unter dem oststeirischen Trainer gelang dem Verein mit einem seit jeher eigentlich nicht-bundesligatauglichen Budget ein sportliches Wunder, das kaum einer erwartet hätte.

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Beide Klubs haben mich stark geprägt und da wie dort gibt es so viele Menschen, denen ich dankbar bin und denen ich den Erfolg gönnen würde.

Hoffenheim-Trainer Christian Ilzer

Mittlerweile ist Ilzer ein Trainer von einem anderen Format, gewann mit Sturm das Double, schaffte den Sprung in die Deutsche Bundesliga zu Hoffenheim. Davor führte Ilzer aber auch den WAC in luftige Höhen, feierte mit den Kärntnern, die er 2019 in die Europa-League-Gruppenphase hievte, einen historischen Erfolg. Darum ist der heute 47-Jährige im Cupfinale auch ein „Zerrissener“. „Es freut mich extrem, dass diese beiden Vereine im Endspiel stehen“, so Ilzer, „beide Klubs haben mich stark geprägt und da wie dort gibt es so viele Menschen, denen ich dankbar bin und denen ich den Erfolg gönnen würde. Ich drücke die Daumen, dass der Bessere gewinnt.“

Schopp als Hartberg-Trainer zwischen Dominik Frieser und Jürgen Heil.
Schopp als Hartberg-Trainer zwischen Dominik Frieser und Jürgen Heil.(Bild: Pail Sepp)

Nicht nur Ilzer blickt gespannt auf den Ausgang des großen Finales am Donnerstag, sondern auch Markus Schopp. Die Sturm-Legende, die 2018 nach dem Ilzer-Abgang beim TSV übernommen hatte, prägte die Blau-Weißen zumindest genauso wie sein Vorgänger. Unter Schopp feierte Hartberg am 11. August 2018 bei einem 4:2 gegen Mattersburg den ersten Bundesliga-Sieg der Klubgeschichte, der Grazer führte den TSV auch in die Meisterrunde und erstmalig auf europäische Ebene (Europa-League-Quali 2020). „Ich wachse hier in Hartberg jeden Tag!“, sagte Schopp nach dem Europacup-Einzug. Donnerstag kann er gemeinsam mit Hartbergs anderen Wegbereitern vielleicht zuschauen, wie das Wunder erneut gelingt.

Ikonen des WAC
Klublegende wohnt in Fußnähe zum Stadion

Mit ihm hat der Höhenflug beim WAC begonnen: Nenad Bjelica! Der Kroate war von 2010 bis 2013 Trainer bei den Wolfsbergern – in der Saison 2011/12 führte er den Klub in die Bundesliga. Und machte vom Lavanttal aus eine große Karriere. Denn Bjelica wurde später zweimal Meister mit Dinamo Zagreb (’17/18 und ’18/19) – und landete vorige Saison als Coach von Union Berlin sogar in der Champions League. Wo er mit dem deutschen Klub gegen das von Trainerstar Carlo Ancelotti trainierte Real Madrid nur durch ein Gegentor in Minute 89 mit 2:3 verlor. Diese Saison startete der 53-Jährige erneut bei Dinamo Zagreb, musste aber kurz vor Silvester 2024 gehen.

Via WAC in die Champions League: Nenad Bjelica
Via WAC in die Champions League: Nenad Bjelica(Bild: GEPA)

Bjelica wohnt übrigens seit vielen Jahren mit seiner vierköpfigen Familie im Klagenfurter Stadtteil Viktring, das nur einige Gehminuten vom Stadion entfernt liegt. Klar drückt er seinem Ex-Klub im Jahrhundert-Match die Daumen.

„Match anders als die anderen“
In der Aufstiegssaison unter Bjelica war damals Verteidiger Michi Sollbauer der große Überflieger – und wurde sogar zum Young Star der Saison 2011/12 der 2. Liga gewählt. „Ich hatte eine echt gute Zeit beim WAC. Die Verbundenheit zum Verein ist noch immer da“, so Sollbauer. Der Klagenfurter ist mit 310 Partien der Rekordspieler der Wölfe. Klar blickt der aktuelle Ried-Kicker heute gespannt nach Klagenfurt. „Das ist eine Riesensache! Was sie erreicht haben, kann man gar nicht zu hoch einordnen. Ein Cupfinale daheim in Kärnten ist einfach sensationell“, so der 34-Jährige, der in den letzten beiden Saisonen mit Rapid im Endspiel gegen Sturm den Kürzeren gezogen hat. „Ein solches Match ist anders als die anderen. Es herrscht ein super Rahmen, da passiert extrem viel rundherum. Wichtig wird sein, dass sie die Emotionen im Griff haben – aber das wissen die Jungs!“

Den Lavanttalern – für die er von Juli 2010 bis Jänner 2020 aufgelaufen war – traut er heuer nicht nur im Cup, sondern auch in der Meisterschaft alles zu. „Als Wolfsberg ist man immer ein wenig der Underdog. Aber ich bin mir sicher, dass in den Köpfen der größtmögliche Erfolg verankert ist.“ Und sein Tipp fürs Finale? „Schwierig, eine 50:50-Partie. Ich halte natürlich zum WAC!“

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