Kind aus Bus geworfen

Höherwertige Schutzmasken führen zu Problemen

Österreich
04.03.2021 14:55

Die FFP2-Maske hat vielerorts verpflichtend Einzug gehalten, doch laut aktueller Schutzverordnung sind auch andere Masken mit „mindestens gleichwertig genormtem Standard“ erlaubt. Das jedoch führt zu Problemen, denn diese werden oft nicht als solche an- und erkannt - mit teils unangenehmen Konsequenzen für den eigentlich korrekt handelnden Bürger.

Leidtragend war zuletzt ein 14 Jahre altes Mädchen, das im oberösterreichischen Mühlviertel in einen Schulbus stieg. Sie trug keine FFP2-Maske, allerdings ein höherwertiges Produkt, betonte ihre Mutter im APA-Gespräch. Optisch erinnerte die Maske jedoch frappant an eine Stoffmaske, und natürlich fehlte auch der FFP2-Aufdruck. Die Konsequenz: Der Busfahrer verweigerte die Mitnahme der Schülerin und ließ das Mädchen stehen - mit der Begründung, dass es sich dabei „um keine FFP2-Maske handle“.

Angst vor weiteren derartigen Vorfällen
Erklärungsversuche des Mädchens hätten nicht gefruchtet, ebenso wollte der Mann auch nicht das Zertifikat des Herstellers, das die 14-Jährige bei sich trug, sehen. Er habe nur gemeint, „verarschen lasse er sich nicht“, so die Mutter weiter.
Daraufhin musste der Vater nach Absage eines Termins die Tochter zur Schule bringen. Mit dem Bus wolle das Kind nun nicht mehr fahren, aus Angst, dass sich derartige Vorfälle wiederholen könnten.

Auf eine FFP2-Maske zurückzugreifen, komme jedoch auch nicht infrage: „Seit sie im Alter von vier Jahren einmal im Lift stecken geblieben ist, bekommt sie rasch Panik, wenn sie nicht frei atmen kann. Wir haben lange nach einer passenden Alternative zur FFP2-Maske gesucht, damit sie überhaupt in die Schule gehen kann“, so die Mutter.

Nicht der einzige Fall
Mit dem Maskenproblem steht die 14-Jährige offenbar nicht alleine da, wie die Geschäftsführerin des in Salzburg niedergelassenen Unternehmens Alpgard, Elisabeth Kögl-Niemetz, berichtete. Bereits mehrere Träger seien aus Geschäften „geschmissen worden“, erklärte sie. „Mangelnde Information seitens der offiziellen Stelle“ ortet sie als Ursprung des Problems.

Schwer, erlaubte Masken zu erkennen
Der Oberösterreichische Verkehrsbund hat sich mittlerweile ebenfalls eingeschaltet und um Stellungnahme seitens des Verkehrsunternehmens in der Causa gebeten.
Einfach zu lösen sein dürfte das Problem allerdings nicht. „An den Anblick von FFP2-Masken sind wir mittlerweile alle gewöhnt“, so OÖVV-Sprecher Klaus Wimmer auf APA-Anfrage. Mit dem Auftreten anderer, gleichwertiger Masken werde es schwierig, rasch zu erkennen, ob die Maske erlaubt sei oder nicht, „oder ob ein vorgelegtes Zertifikat jetzt gültig ist oder nicht“, so Wimmer.

Man werde darum mit dem Gesundheitsministerium in Kontakt treten, ob es hier vielleicht offizielle Listen dazu gibt.

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