Glücksspielpaket:

Private Anbieter gegen Sperren illegaler Portale

Wirtschaft
25.02.2021 13:47

Die am Mittwoch von der türkis-grünen Bundesregierung angekündigte Herauslösung der Glücksspielagenden aus dem Finanzministerium stößt bei den privaten Glücksspielanbietern nur zu einem Teil auf Zustimmung. Während sie die geplante Schaffung einer unabhängigen Glücksspielbehörde sowie die Einführung einer anbieterübergreifenden Sperrdatenbank begrüßen, lehnen sie Netzsperren strikt ab. Mittels „DNS-Blocking“ sollen Anbieter ohne österreichische Lizenz gesperrt werden können.

Stattdessen solle Österreich endlich seinen Glücksspielmarkt liberalisieren, also ein Lizenzsystem einführen, forderte die Österreichische Vereinigung für Wetten und Glücksspiel (OVWG) am Donnerstag in einer Aussendung. „Nur so wird es gelingen, Österreicherinnen und Österreicher ein attraktives Glücksspielangebot zugänglich zu machen, in dem höchste Spielerschutzstandards effektiv umgesetzt werden.“

Glücksspielanbieter investieren kräftig in den heimischen Sport
OVWG-Präsident Claus Retschitzegger erinnerte daran, dass es in Österreich schon jetzt zahlreiche Online-Glücksspielanbieter gibt, die in einem anderen EU-Land lizenziert sind und jährlich via Marketing und Sponsoring 100 Millionen Euro in den heimischen Sport investieren und mehr als 120 Millionen Euro Glücksspielabgabe im Jahr zahlen.

Viele Online-Portale bieten Glücksspiele an
Laut den derzeitigen Glücksspielmonopolregeln darf in Österreich einzig der teilstaatliche Casinos-Austria-Konzern Online-Glücksspiele anbieten - auf dessen Seite win2day. Daneben gibt es aber zahlreiche Portale, auf denen jeder Österreicher neben Sportwetten auch Roulette, Poker und Co. spielen kann. Die Anbieter stehen auf dem rechtlichen Standpunkt, dass sie eine Lizenz in einem EU-Land - meist Malta, dort ist es günstig - haben und daher in der gesamten Union agieren dürfen. Sie und auch Juristen aus dem In- und Ausland ziehen die EU-Konformität des heimischen Casinos-Monopols massiv in Zweifel.

Das Thema ist schon zahlreiche Male beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) gelandet, aktuell liegt ein Fall zu den Werbetätigkeiten der Casinos Austria beim EU-Gericht. Das Glücksspielgesetz (GSpG) musste wegen EU-rechtlicher Probleme auch schon repariert werden.

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