Experte Klimek warnt:

„Im schlechten Fall härtere Maßnahmen vor Ostern“

Österreich
22.02.2021 11:59

Gerade erst konnten Handel und Dienstleister wieder öffnen, eine erneute Verschärfung der Maßnahmen ist allerdings nicht ausgeschlossen. Denn wie Komplexitätsforscher Peter Klimek vom Complexity Science Hub im Ö1-„Morgenjournal“ vom Montag sagte, verlaufe der Anstieg der Corona-Fallzahlen „in der Tat sehr schnell“. Im schlechtesten Fall könnte es daher noch vor Ostern zu weiteren Maßnahmen kommen.

Grund für das rasche Ansteigen der Zahlen seien zum einen die Lockerungen sowie die hohen Testzahlen - aber auch die neuen Virusvarianten, allen voran die deutlich ansteckendere, britische Mutation. „Da haben wir in den letzten Wochen gesehen, dass die Pandemie noch nicht unter Kontrolle ist, die Fälle dieser Variante verdoppeln sich alle zwei bis vier Wochen momentan“, sagt Klimek.

Erste Prognosen waren „zu optimistisch“
Zwar lässt sich das Wachstum hier noch nicht konkret einschätzen, die kurzfristige Prognose des Covid-Prognosekonsortiums wurde allerdings vergangene Woche erneut veröffentlicht, da man „zu optimistisch“ gewesen sei, so Klimek, der auch Mitglied des Konsortiums ist.

„Wenn wir am unteren Rand der Wachstumsbandbreite liegen, schaffen wir es, uns bis Ostern durchzuwurschteln. Wenn wir allerdings am oberen Rand liegen, geht sich das nicht mehr aus. Im schlechteren Fall wird es daher schon vor Ostern nötig sein, mit härteren Maßnahmen wieder gegenzusteuern“, betont der Wissenschaftler.

Weitere Öffnungen „nicht zielführend“
Eine exaktere Beurteilung der Entwicklung sei allerdings erst bis zum 1. März möglich. Klimek hält es derzeit nicht für zielführend, über weitere Öffnungen, wie etwa in der Gastronomie nachzudenken: „Sollte eine dritte Welle kommen, wäre diese stärker als im Herbst und dann würden wir in den Spitälern an die Kapazitätsgrenzen gelangen.“

Experte warnt vor „exponentieller Phase“
Ähnliches hatte am Samstagabend auch Statistikprofessor Erich Neuwirth gesagt: „Die Zahlen waren annähernd konstant, aber seit einer Woche steigen die Zahlen täglich wieder um zwei bis drei Prozent. Das könnte im schlimmsten Fall sogar der Beginn einer neuen exponentiellen Phase sein.“ Eine Öffnung der Gastronomie sei laut Neurwirth „ein riskantes Spiel“.

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