Nach Covid-Impfung

Stadträtin Hagenauer denkt nicht an Rücktritt

Salzburg
21.01.2021 14:00
Salzburgs Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ) wurde am 27. Dezember, wie berichtet, geimpft. Das sorgte teils für Unmut. Die Politikerin steht dazu, weil die Situation damals eine andere war und es noch viele Impf-Skeptiker gegeben hat. Ein Rücktritt kommt für die Politikerin daher nicht in Frage.

Frau Stadträtin, wie kam es dazu, dass sie am 27. Dezember geimpft wurden?
Es ist eine sechste Dosis übrig geblieben und ich wurde gefragt, ob ich diese haben will. Da zu dem Zeitpunkt die Impfbereitschaft sehr niedrig war, wollte ich Vorbild sein. Die Menschen haben damals noch gesagt: Warum lasst ihr Politiker euch nicht impfen, sondern verwendet andere als Versuchskaninchen.

Und es war niemand mehr da, der die Dosis bekommen hätte können?
Nein, es musste ja alles kurzfristig über die Feiertage organisiert werden. Das ist ein großer Aufwand, weil auch die Einverständniserklärungen unterzeichnet werden müssen und einige Bewohner eine Erwachsenenvertretung haben.

Warum haben Sie das nicht gleich öffentlich gemacht?
Ich wollte eigentlich am 9. Jänner, am Tag, bevor die nächsten Impfungen stattgefunden haben, eine Aussendung zu meiner Impfung machen. Aber die Medien waren schneller. Prinzipiell entscheide ich schon noch selber, wann ich die Öffentlichkeit informiere.

Damit wirkt es, als ob Sie es verheimlichen wollten.
Nein, so wird das nur interpretiert.

Haben Sie jemals an Rücktritt gedacht?
Nein, und ich habe zu 90 Prozent positive Rückmeldung bekommen.

Würden Sie es noch einmal so machen?
Wenn was übrig bleibt, ja. Die Situation ist jetzt aber eine neue, weil wir wissen, dass sich eine sechste Dosis ausgeht. Ich bin auch oft in den Einrichtungen und sitze nicht den ganzen Tag vor dem Computer. Das ist mein Zugang im sozialen Bereich.

Haben Sie mittlerweile schon die zweite Teilimpfung erhalten?
Ja, am Montag.

Sie sind damit die erste Politikerin in ganz Österreich, die gegen das Corona-Virus geschützt ist.
Dann ist das so.

Was halten Sie von den Bürgern und Bürgermeistern, die sich quasi zur Impfung geschlichen haben?
Das kann ich nicht beurteilen, weil ich nicht dabei war, und damit nicht sagen kann, wie die Situation war.

Wie läuft es generell in den Senioreneinrichtungen?
Es wird leider sehr viel als selbstverständlich wahrgenommen. Dabei ist die Belastung extrem hoch. Testungen und Impfungen belasten zusätzlich. Außerdem fehlen genaue Vorgaben von Minister Rudolf Anschober in welchem Fall, was zu tun ist. Was passiert zum Beispiel mit der zweiten Impfung, wenn die Person im Spital oder krank ist?

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