„Krone“-Gastkommentar

Christian Baha: Scheinheiliges EU-Märchen

Wirtschaft
02.01.2021 06:00

Die Gründung der EU beruhte einst auf Frieden und Wohlstand für alle. Es war einmal der Traum einer Währungsunion mit selbst auferlegten Regeln, die nie eingehalten wurden. Nun sind wir Teil einer Schuldenunion, die in Corona-Zeiten Gelder umverteilt, als gäbe es kein Morgen. Bald braucht es ein weiteres U: EUU, Europäische Umverteilungs Union.

Schon vor der Krise lag die Staatsverschuldung in Deutschland bei 71, in Österreich bei 78, in Italien gar bei 132 % vom BIP. Bald befinden sich auch Österreich und Deutschland im dreistelligen Bereich. Die Corona-Hilfspakete von 1350 Milliarden Euro werden in erster Linie den besonders „bedürftigen“ europäischen Südstaaten zugutekommen, die schon vor der Pandemie pleite waren.

Das durchschnittliche Nettovermögen eines Deutschen beträgt 51.400 Euro, eines Österreichers 76.400 Euro, eines Italieners 163.900 Euro und eines Spaniers sogar 178.300 Euro. De facto besitzen die Bürger der hochverschuldeten EU Länder ein um bis zu 3,5 fach höheres Nettovermögen, als die Bürger der Nettozahler Staaten wie Deutschland oder Österreich.

Otto-Normalbürger geht in Deutschland mit 67 Jahren in den Ruhestand, in Italien oder Frankreich schon mit 62. Durchschnittlich erhält ein Deutscher eine Rente von 1264 Euro, ein Italiener 1724 Euro. EU Nettozahler müssen de facto länger arbeiten, um weniger Pension zu erhalten.

2021 sollten wir nicht nur die Pandemie besiegen, sondern auch die Frage nach Gerechtigkeit stellen. Alles andere wäre auf Dauer nicht gesund sondern scheinheilig.

Christian Baha, Kronen Zeitung (Gastkommentar)

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