Kauflaune getrübt

Weihnachtsgeschäft lässt weiter zu wünschen übrig

Österreich
15.12.2020 08:59

Das Weihnachtsgeschäft ist seit dem Lockdown-Ende im Handel nur teilweise kräftig angelaufen. „Es gibt Licht und Schatten. Die Hoffnung war schon, mehr aufzuholen“, so WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik. Die Entwicklung der Corona-Infektionszahlen würde die Kauflaune drücken und das Shoppingverhalten bremsen.

Seit 7. Dezember sind alle Geschäfte nach dem knapp dreiwöchigen Corona-Lockdown wieder offen. Am vergangenen Einkaufssamstag habe es ein Umsatzplus unter anderem bei Kosmetik, Büchern und Sportartikel geben, aber ein deutliches Minus bei Kleidung und Schmuck, so der Wirtschaftskammervertreter. In Gegenden, die stark vom Tourismus leben, habe es ebenso ein großes Umsatzminus gegeben. Handel ohne Gastronomie und Tourismus funktioniere nur schlecht, so Trefelik.

Hoffen auf wirtschaftlichen Impuls durch Geldgeschenke
Der WKÖ-Handelsobmann hofft, dass in den kommenden Tagen bis Weihnachten noch viele Geschenke lokal gekauft werden. Davon würden sehr viele Arbeitsplätze in Österreich abhängen. Aus coronabedingt praktischen Gründen werden heuer wohl auch mehr Geldgeschenke und Gutscheine unter dem Christbaum landen. Die Händler hoffen dadurch, noch auf einen wirtschaftlichen Impuls für die Branche Ende Dezember und Anfang Jänner. Durch die coronabedingte Sperre der Tourismusbetriebe fehlen dem Handel aber Anfang Jänner auch kaufkräftige Touristen in den Skigebieten in Westösterreich und in Wien.

Wie hoch das Umsatzminus im Weihnachtsgeschäft für die heimischen Einzelhändler ausfallen wird, ist laut dem WKÖ-Handelsobmann derzeit noch nicht genau abschätzbar. „Es wird aber substanziell sein.“

„Keine Rede von Nachholeffekten“
Auch der Handelsverband - eine freiwillige Interessenvertretung von rund 3000 Unternehmen - ist mit dem bisherigen Weihnachtsgeschäft nicht zufrieden. „Die erste Woche seit der Wiedereröffnung des stationären Non-Food-Handels ist deutlich hinter den Erwartungen des heimischen Handels geblieben“, sagte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. „Zwar haben in den letzten Tagen viele Händler wieder ähnliche Umsätze wie vor dem harten Lockdown verzeichnet, von den erhofften Nachholeffekten kann jedoch in den meisten Segmenten keine Rede sein“. Im Schnitt sei lediglich ein Drittel der Käufe im stationären Handel nachgeholt worden, der Rest sei nicht mehr aufholbar, verwies der Interessensvertreter auf Händlerrückmeldungen.

Onlinehandel boomt
Der Handelsverband ortet starke Unterschiede zwischen den einzelnen Teilbranchen. Seit dem Lockdown-Ende sei die Bilanz bei Sport- und Freizeitartikeln „sehr gut“, auch Spielwaren, Möbel, Elektro-, Deko- und Weihnachtsartikel hätten „ganz gut“ funktioniert, so der Handelsverband-Geschäftsführer. Bekleidung, Mode, Schuhe und Uhren sowie Schmuck würden sich umsatzmäßig „leicht unter dem Vorjahresniveau“ bewegen. Prächtig läuft es hingegen für Internethändler. „Wir erleben heuer das stärkste Weihnachtsgeschäft aller Zeiten im Onlinehandel“, sagte Will.

Der Handelsverband hat in seiner ersten Schätzung heuer einen Rückgang der Weihnachtsausgaben im Dezember um 20 Prozent vorausgesagt. Kommenden Mittwoch wird die Prognose aktualisiert.

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