15.11.2020 16:57 |

Droht dritte Welle?

Corona-Kurve verläuft ähnlich wie Spanische Grippe

In den Jahren 1918 bis 1919 hielt zuletzt mit der Spanischen Grippe eine derart ausgeprägte Pandemie die Welt so in Atem wie Corona aktuell. Beim Vergleich der beiden Infektionskurven lassen sich gewisse Ähnlichkeiten feststellen. So war etwa auch die zweite Welle deutlich ausgeprägter als die erste. Brisant: Damals folgte auch noch eine dritte.

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Weltweit versuchen Länder derzeit, einen unkontrollierten Ausbruch des Coronavirus mit diversesten Maßnahmen einzudämmen - so kündigte auch die österreichische Bundesregierung einen neuerlichen Lockdown an. Am Sonntag vermeldete die Johns-Hopkins-Universität mehr als 54 Millionen Infektionsfälle sowie 1,3 Millionen Todesfälle weltweit.

Kurven verlaufen nahezu parallel
Der Versuch, die Infektionszahlen zu reduzieren, lässt viele auch auf die Bewältigung von Gesundheitskrisen in der Vergangenheit schielen. Bei der Betrachtung der Pandemiekurven lassen sich nun tatsächlich diverse Ähnlichkeiten mit dem Verlauf der Spanischen Grippe feststellen. So war auch damals die erste Welle nicht so massiv ausgeprägt wie die zweite und ließ dabei auch die Todesrate nicht merklich ansteigen.

Steht auch dritte Welle bevor?
Erst die zweite Welle - in einer solchen befindet sich die Corona-Pandemie aktuell - sorgte für den dramatischen Anstieg, infolgedessen zwischen 20 und 50 Millionen Menschen an dem Influenzavirus verstarben. Dieser zweite Anstieg fand just ebenso in den Monaten Oktober und November seinen Höhepunkt. Auch wenn ein Vergleich der beiden Infektionskrankheiten schwierig ist, zeigt sich, dass selbst bei der erfolgreichen Eindämmung der Pandemie noch eine dritte Welle bevorstehen könnte.

Virusentwicklung könnte zu mehr Todesfällen führen
Auch der Schweizer Systembiologe Francois Balloux sieht einen ähnlichen Verlauf: Coronaviren würden sich im Vergleich zu anderen RNA-Viren langsam entwickeln. Dies könnte dazu führen, dass die zweite Welle zu mehr Todesfällen führe und Krankenhäuser zunehmend überlaste, so der Professor des University College in London.

Gratwanderung bei Maßnahmen
„Die Corona-Pandemie ist ein herausforderndes Problem, bei dem es noch immer viele Unbekannte gibt“, erklärt Balloux. Er erinnert aber daran, dass dieses „globales Gesundheitsproblem“ auch enorme Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben werde: „Wirtschaft und Gesundheit sind eng miteinander verknüpft. Wenn die Maßnahmen zu einem Zusammenbruch der Weltwirtschaft führen, werden viel mehr Menschenleben verloren gehen als durch Covid-19“, so der Wissenschaftler.

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