„Es handelt sich um eine privilegierte Person, einen Reiter“, erklärt Universitätsprofessor Franz Glaser. Der Archäologe hat seit den 1970-ern die Ausgrabungen rund um Globasnitz geleitet und weiß wohl mehr über die Region als viele andere. Glaser: „Dem Reiter wurde vermutlich im Kampf das Bein abgetrennt.“
Woher die Experten wissen, dass das Skelett einst auf dem Pferd saß? Anthropologen haben Umbildungen am Oberschenkelhals gefunden, die das bestätigen. Mit einer Polsterung wurde die hölzerne Prothese an sein Bein angepasst und wohl mit Leder befestigt. Glaser: „Am unteren Rand war ein runder Eisenring.“
Zwei Jahre lang mit Prothese
Der Unbekannte muss Untersuchungen zufolge seine Prothese knapp zwei Jahre in Gebrauch gehabt haben. Dann starb er – wohl an der starken Knochenmarkseiterung. „Dieses Zeugnis wirft auch ein interessantes Licht auf die Medizin der Zeit in der Region“, sagt der Archäologe. Dank Experten in England hat der Reiter aus der Völkerwanderungszeit mittlerweile auch ein Gesicht. Glaser: „Es gibt eine virtuelle Rekonstruktion anhand der Knochen- und Muskelstruktur, ein Künstler hat dem Reiter ein Gesicht gegeben. Die Pagenfrisur war typisch für die Zeit.“ Sogar die helle Augenfarbe und der Bart könnte stimmen, denn so werden die Franken beschrieben.
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