23.10.2020 06:01 |

2,8 Mrd. Euro Schaden

Betrugsmasche: Polizei hat falsche Chefs im Visier

Die Betrugsmasche ist einfach, doch der Schaden beträgt allein in Österreich mehr als 90 Millionen Euro! Kriminelle geben sich als Chefs aus und schädigen dadurch Firmen. Dabei werden Mitarbeiter mit echt aussehenden E-Mails eines Vorgesetzten um Geldüberweisungen gebeten. Nun verfolgt die Polizei eine Spur.

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Kriminalisten nennen dieses Phänomen „CEO Fraud“: Die ersten Fälle dieser Internetkriminalität sind in den USA aufgetreten. „CEO“ steht für Chief Executive Officer und bedeutet sinngemäß Geschäftsführer, und Fraud ist das englische Wort für Betrug. Inzwischen ist diese Betrugsmasche weltweit zu beobachten.

2,8 Milliarden Euro Schaden weltweit
Nach Angaben der US-Polizeibehörde FBI summieren sich die weltweiten Schäden bereits auf 2,8 Milliarden Euro. Als Transferziel werden meist Banken in China und Hongkong angegeben. Auch Österreich bleibt davon nicht verschont. So sorgte der Fall des oberösterreichischen Flugzeugkomponentenherstellers FACC für Aufsehen. Dabei wurden von Dezember 2015 bis 2016 in 17 Überweisungen 54 Millionen auf Konten ausländischer Banken transferiert.

Zuvor hatte eine Mitarbeiterin gefälschte E-Mails mit der Zahlungsaufforderung erhalten. Bekräftigt wurde diese mit anschließenden Telefonaten eines vermeintlichen Rechtsanwaltes. Die Fälle mit ähnlichen Delikten mehren sich. Eine Spur führt dabei in die Bundeshauptstadt.

Unter anderem sollen sich im Jahr 2018 unbekannte Männer bei den Verrechnungsstellen amerikanischer Firmen als Bosse ausgegeben haben. Hierfür benützten sie leicht abgeänderte E-Mail-Adressen der echten Geschäftsführer. Darin forderten sie die Adressaten auf, Geld an österreichische Schmuckhändler zu überweisen. Mit diesen nahmen die unbekannten Täter dann Kontakt auf und kündigten einen Schmuck- bzw. Goldkauf an. Nach erfolgter Transaktion wurden die Waren bei den Händlern abgeholt.

Hinweise bezüglich des Aufenthaltsortes des Verdächtigen - auch anonym - werden an das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Mitte, unter 01/31310-43510 erbeten.

In einem Fall konnten Lichtbilder eines Mannes bei einer Warenabholung sichergestellt werden. Die Wiener Polizei hat über Anordnung der Staatsanwaltschaft um Veröffentlichung der Bilder ersucht. Als Prävention empfiehlt die Polizei, Zahlungen immer zu hinterfragen, auch wenn sie über das interne Firmennetz versendet werden.

Martina Münzer, Kronen Zeitung

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