Wegen Schulden

Kroatiens Spitälern droht Medikamentenmangel

Ausland
21.10.2020 22:02

Mitten in der Corona-Pandemie droht Kroatiens Krankenhäusern nun ein Medikamentenmangel. Großhändler verweigern den Spitälern die weitere Versorgung mit Arzneimitteln und medizinischem Material, solange Schulden in der Höhe von 4,3 Milliarden Kuna (rund 567 Millionen Euro) nicht zumindest teilweise beglichen werden.

Medienberichten zufolge wurde bereits die Versorgung von über 30 Krankenhäusern eingestellt. Im schlimmsten Fall könnten drei Viertel der Spitäler des Balkanlandes betroffen sein. Die Großhändler fordern, dass der kroatische Staat bis Jahresende die Schulden in der Höhe von 2,7 Milliarden Kuna (rund 356 Millionen Euro) begleicht und für den Rest ein Tilgungsplan vereinbart wird. Bisherige Gespräche zwischen den Großhändlern und den zuständigen Ministerien waren erfolglos, denn Gegenangebote der Regierung von Ministerpräsident Andrej Plenkovic waren den Gläubigern zu gering.

Händler haben selbst Liquiditätsprobleme
Derzeit herrscht eine Pattsituation: Ohne Budgetausgleich sei mehr derzeit nicht möglich, argumentiert die Regierung, die sich inmitten der Corona-Pandemie unter Druck gesetzt fühlt. Die Händler betonen hingegen, dass sie dem Gesundheitssystem keine Kredite mehr gewähren können, weil sie wegen Verlusten selbst mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen haben und auch keine Bankkredite mehr bekämen.

Der gesamte Schuldenberg gegenüber den Großhändlern beläuft sich auf fünf Milliarden Kuna (rund 660 Millionen Euro). Zusätzlich zu den Krankenhäusern haben nämlich auch die Apotheken Schulden angehäuft. Das liegt daran, dass die staatliche Krankenkasse gegenüber den Apotheken mit Zahlungen in Verzug ist, sodass diese die Großhändler nicht bezahlen können.

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