Mehr als 20.000 Mal erhob ein Inspektor in Oberösterreich wegen Covid-19-Verstößen schon den mahnenden Finger oder griff zum Anzeigenblock. „Knöllchen“ gibt’s nicht mehr...
Die Sperrstunde in OÖ ist mit 1 Uhr im Gegensatz zu den 22-Uhr-Schließzeiten in anderen Bundesländern moderat, wird von der Polizei überprüft. 500 bis 650 Kontrollen vermeldet der Landeskrisenstab täglich und in der Vorwoche – vornehmlich am Wochenende – gab’s 43 Anzeigen wegen eklatanter Übertretungen.
Am Dienstag hatte die Polizei in Oberösterreich exakt 5027 Anzeigen wegen Corona-Übertretungen in der Statistik stehen. Und auch noch 348 Organmandate. Die aber – laut Auskunft der Exekutive – gar nicht mehr ausgestellt werden. Des Rätsels Lösung: Die Organmandate sind „Karteileichen“ aus den Monaten März und April, als sehr wohl „Knöllchen“ verteilt wurden. „Diese Praxis wurde aber eingestellt. Es werden nur noch Anzeigen geschrieben. Wenn sich ein Bürger zu Unrecht gestraft fühlt, kann er es sich dann am Berufungswege mit der Gesundheitsbehörde ausmachen“, ist die Erklärung.
16.050 Abmahnungen
Bei den meisten der mehr als 20.000-Corona-Amtshandlungen waren die Inspektoren gnädig, hoben nur den „Dudu“-Finger, der auch in der Statistik seinen Eingang findet: 16.050 Abmahnungen wegen Abstands-, Masken- und anderer Covid-Verstößen sind vermerkt. Gezählte elf verwarnte Landsleute wollten es seit 18. März „genau wissen“ und legten sich so mit der Exekutive an, dass diese zu Zwangsmaßnahmen bis hin zur Festnahme, griff.
Zu Ansteckungen im Dienst ist es übrigens noch nicht gekommen, die 12 Beamten, die derzeit in OÖ infizierte sind, holten sich das Virus in der Freizeit. 81 Polizisten sind in Quarantäne, keine Dienststelle ist dicht.
M. Schütz, Ch. Gantner/Kronen Zeitung
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