19.10.2020 06:00 |

Blaue im Krisenmodus

„Die FPÖ braucht es, gehasst zu werden“

Das sogenannte Dritte Lager steckt spätestens seit der Wien-Wahl in einer existenziellen Krise: Diese hat Methode - von Jörg Haider bis Heinz-Christian Strache. Die Historiker Lothar Höbelt und Margit Reiter übermitteln der „Krone“ ihre Einschätzungen.

Artikel teilen
Drucken
Kommentare
0

Zwischen Agonie und Auferstehung bewegt sich zurzeit das sogenannte Dritte Lager. Lothar Höbelt, FPÖ-naher Historiker an der Uni Wien, analysiert: „Es gab schlechtes Krisenmanagement nach Ibiza. Zudem überlagert Corona alles. Und immer wieder passiert was.“ Sei es Knittelfeld (2002), als sich Haider von den Blauen abspaltete, oder Ibiza, als Nachfolger Strache von den Blauen abgespaltet wurde. Höbelt: „Die FPÖ braucht es, gehasst zu werden. Dann kann sie reüssieren. Doch ist sie derzeit egal.“

Zitat Icon

Die FPÖ braucht es, gehasst zu werden. Dann kann sie reüssieren. Doch ist sie derzeit egal.

Lothar Höbelt, FPÖ-naher Historiker an der Uni Wien

Einfluss Deutschnationaler bei der FPÖ wächst
Margit Reiter sieht generell den Begriff des „Dritten Lagers“ problematisch. „Der galt, als sich die FPÖ neben den Großparteien SPÖ und ÖVP zu etablieren begann - heute haben wir andere Konstellationen“, sagt die Historikerin von der Uni Salzburg und Kennerin der FPÖ (jüngste Publikation: Die Ehemaligen: Der Nationalsozialismus und die Anfänge der FPÖ).

Zahlen belegen, dass es noch nie so großen Einfluss Deutschnationaler bei der FPÖ gab wie in den letzten Jahren. „Das hat Strache zugelassen. Und es ist ein starker Kern der Partei.“ Doch im Gegensatz zu früher sei auch die FPÖ komplexer. Reiter: „Es gibt verschiedene Strömungen, weshalb es sie auch wieder zerreißen kann. Andererseits haben Parteien wie sie ein Potenzial von 30 Prozent. Das können sie auch wieder ausschöpfen.“

Erich Vogl, Kronen Zeitung

 krone.at
krone.at
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).