„Ich weiß noch nichts davon“, reagierte die Rechtsanwältin Christina Haslauer überrascht, als die „Krone“ am Freitag bei ihr anrief. Eine offizielle Einladung zum Ibiza-Untersuchungsausschuss hat sie noch nicht bekommen. Auf der von SPÖ und Neos geführten Ladungsliste steht sie jedenfalls für den 18. März 2021. Haslauer erklärt sich das folgendermaßen: „Ich bin ja stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Austrian Real Estate (ARE). Da gab es Gespräche mit dem Finanzministerium über die Fortentwicklung des Unternehmens. Aber das ist nichts Tragisches.“
Bei der ARE handelt es sich um ein auf Büro-, Wohn- und Entwicklungsliegenschaften spezialisiertes Immobilienunternehmen im Eigentum der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). Ihr Portfolio umfasst rund 550 Bestandsliegenschaften mit einem Verkehrswert von rund 2,8 Milliarden Euro.
Börsengang-Strategie der ARE als Anlass
Im Rahmen des Ibiza-Untersuchungsausschusses war der angedachte Börsengang des Unternehmens ein Thema. Die Privatisierungs-Idee war nicht nur in den Köpfen, sondern auch auf einem Papier des Finanzministeriums mit dem Titel „ARE-Strategie“. Ex-Finanzminister Hartwig Löger betonte bei seiner Befragung am 10. September, der Auftrag dazu sei von der BIG gekommen und auch ein internes Thema der Gesellschaft. Auch in weiteren Befragungen war die ARE nur ein Randthema. Das soll sich in der dritten Runde ändern.
„Sie kommt schon sehr oft in den Akten vor“
„Frau Haslauer kommt schon sehr oft in den Akten vor“, begründet Hermann Dummer, Neos-Teamleiter des Ibiza-Untersuchungsausschuss, ihre Ladung. „Sie war in den Strategiebesprechungen, Präsentationen und im E-Mailverkehr stark eingebunden“, so Dummer. Auch er ortet darin nichts „Tragisches“, aber: „Wir wissen ja, was in der Vergangenheit mit Bundesimmobilien unter Schwarz-Blau passiert ist. Da hat es einige Skandale gegeben, daher läuten bei Privatisierungsversuchen unsere Alarmglocken.“ Für Neos und SPÖ ein Anlass, sich die Vorgänge genauer anzuschauen.
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